1Es was aber die erde eíner
2czungen vnd eíner ſpra=
3che • Und do ſie wanderten von
4oꝛient do funden ſie eín velt ín
5der erden ſennaar vnd wonten
6doꝛínne • Und der ander ſprach
7zu ſeínem nehſten • Komet hín
8dan vnd mache wir czigel vnd
9bꝛŭen ſie ín dem few̆er • Und ſie
10hatten die czigel fŭr ſteíne vnd
11leím fŭr kalch • Und ſpꝛachen •
12wol dan vnd mache wir vns |
13eín ſtat vnd eínen turme • des
14hŏhe reiche bis an den hímel •
15Und feier wir vnſern namen •
16e • wír geteilet werden ín alle er
17den • Abſteig aber vnſer herre
18das er beſehe die ſtat vnd den
19turm den do bauten die kínder
20adames • Und ſpꝛach • Secht
21wie eín volk iſt es vnd habent
22alle eín czunge • Und czu mach
23en haben ſie das angehaben •
24noch enlaſen nicht von irn ge
25dancken vnd bis ſie das mit
26den wercken volbꝛengen • Ku
27met dan doꝛŭmbe ſteige wir ł
28hín abe vnd machen zu ſchan=
29den ire czungen alſo das eín y
30clicher nícht voꝛneme die czūge
31ſeínes nehſten • Und alſo teílte
32ſie vnſer herre von der ſtat ín
33alle erden vnd hoꝛten auf zu
34bowen die ſtat • Und doꝛŭmb
35wart geheiſſen ir name babel
36wenne do zu ſchanden woꝛdē


1-15Miniatur: Turmbau zu Babel
16iſt die czunge aller erden vnd
17von danne zu ſtrew̆te ſie vnſer
18herre auf die geſtalt aller rei-
19che • Dicz ſint die geperunge
20ſems • Sem was hundert iar
21alt do er geperte arphaxat czweí
22iar noch der flute • Und ſem
23lebte doꝛnach vnd er geperte
24arphaxat funfhundert iar
25vnd geperte ſv̆ne vnd tochter
26Doꝛnach arphaxat lebte fŭnf
27vnd dreiſſig iar vnd geperte
28ſale • Und es lebte arpharat
29noch dem vnd her geperte ſa
30le dreihundert iar vnd geper
31te ſv̆ne vnd tŏchter • Und ſale
32lebte dreiſſig iar vnd geper
33te heber • Und ſale noch dem
34vnd her geperte heber lebte
35vier hundert iar vnd geper
36te ſvne vnd tochter • Und he=

<GENE>

1Es was aber die erde eíner
2czungen vnd eíner spra=
3che. • Und do sie wanderten von
4orient, do funden sie eín velt ín
5der erden sennaar vnd wonten
6dorínne. • Und der ander sprach
7zu seínem nehsten: • Komet hín
8dan vnd mache wir czigel vnd
9brŭen sie ín dem few̆er. • Und sie
10hatten die czigel fŭr steíne vnd
11leím fŭr kalch. • Und sprachen: •
12wol dan vnd mache wir vns |
13eín stat vnd eínen turme, • des
14hŏhe reiche bis an den hímel. •
15Und feier wir vnsern namen, •
16e • wír geteilet werden ín alle er-
17den. • Absteig aber vnser herre,
18das er besehe die stat vnd den
19turm, den do bauten die kínder
20adames. • Und sprach: • Secht,
21wie eín volk ist es vnd habent
22alle eín czunge • Und czu mach-
23en haben sie das angehaben, •
24noch enlasen nicht von irn ge-
25dancken, vnd bis sie das mit
26den wercken volbrengen. • Ku-
27met dan dorŭmbe, steige wir
28hín abe vnd machen zu schan=
29den ire czungen, also das eín y-
30clicher nícht vorneme die czunge
31seínes nehsten. • Und also teílte
32sie vnser herre von der stat ín
33alle erden vnd horten auf zu
34bowen die stat. • Und dorŭmb
35wart geheissen ir name babel,
36wenne do zu schanden worden

<SIS>

1-15Miniatur: Turmbau zu Babel
16ist die czunge aller erden vnd
17von danne zu strew̆te sie vnser
18herre auf die gestalt aller rei-
19che. • Dicz sint die geperunge
20sems: • Sem was hundert iar
21alt, do er geperte arphaxat czweí
22iar noch der flute. • Und sem
23lebte, dornach vnd er geperte
24arphaxat, funfhundert iar
25vnd geperte sv̆ne vnd tochter.
26Dornach arphaxat lebte fŭnf
27vnd dreissig iar vnd geperte
28sale. • Und es lebte arpharat,
29noch dem vnd her geperte sa-
30le, dreihundert iar vnd geper-
31te sv̆ne vnd tŏchter. • Und sale
32lebte dreissig iar vnd geper-
33te heber. • Und sale, noch dem
34vnd her geperte heber, lebte
35vier hundert iar vnd geper-
36te svne vnd tochter. • Und he=

Vollilluminiertes Folio mit einer monoszenischen Miniatur in der rechten Spalte. Der Turmbau zu Babel wird als mittelalterliche Baustelle dargestellt. Der Rahmen der Miniatur ist dreizonig aufgebaut. Außen und innen besteht er aus Knöpfen und geometrischen Bändern. In einem Mittelfeld dazwischen wird der Buchstabe "w“ in Abwechslung mit goldenen Verzierungen dargestellt. In den oberen beiden Ecken des Rahmens ist gespiegelt je ein böhmisches Oberwappen eingefügt. Die Helmzier besteht aus schwarzen Adlerschwingen und ist mit goldenen Herzblättern besetzt, welche aus einem Kronreif hervorwächst. Über dem Rahmen und zwischen den Oberwappen sind zwei "e" mit Flügeln zueinander gespiegelt angebracht. Aus den oberen Ecken des Rahmens entspringt bunt-alternierendes Akanthusrankenwerk, das an der oberen Seitenkante beschnitten wurde. Am Rand der linken Bildhälfte verformt sich der Akanthus zu einem Medaillon mit einem blauen Drehknoten darin. Auf diesem Medaillon sitzt ein Eisvogel, der in Richtung Miniatur gewendet ist. In den unteren beiden Ecken des Miniaturrahmens werden von zwei Wilden Männern das Wappen des Deutschen Reiches links und das böhmische Wappen rechts emporgehalten. Die Wilden Männer stehen auf Akanthusranken, welche ebenfalls aus den Ecken des Rahmens entspringen. Die Ranke des linken Wildmannes führt in Form eines Stabes ins Bas-de-page. Dort gabelt sich der Stab in zwei Akanthusmedaillons. Im linken Medaillon sitzt König Wenzel im Block eines Buchstaben "e" eingeschlossen. Er hat einen Liebesknoten um den Hals geschlungen und schwingt ein Spruchband mit der Parole "thoho bzde thoho" mit der rechten Hand durch die Luft. Er ist halbnackt und blickt nach oben. Im rechten Medaillon sitzt König Wenzel mit zwei Bademägden nackt auf dem Boden. Er hat den Blick auf die Magd vor ihm gewendet. Eine der Mägde wäscht ihm den Kopf. Eine zweite bringt einen Eimer mit Wasser und reicht ihn dem König. Beide Bademägde sind mit leichten Kleidern bekleidet und tragen Netze auf den Köpfen. Das eine Mädchen hat einen Liebesknoten um den Kopf geschlungen, das andere hat sein Kleid damit gegürtet. Alle Füße werden von Akanthusranken überdeckt. Ein goldenes Initial-"E" am Beginn der linken Spalte wurde mit blauem Fleuronné ausgefüllt, welches sich über die gesamte Seite ausbreitet. Die Kapitelzahlen stehen am Ende des vorherigen Blattes. Die Seitentituli auf dieser Seite wurden nicht ausgeführt.

Turmbau zu Babel

Der Turmbau zu Babel wird als mittelalterliche Baustelle gezeigt. Eine Schar an Arbeitern ist mit verschiedenen Tätigkeiten beschäftigt. Einige tragen Steine in den Turm. Ein anderer transportiert mit einem Schubkarren weitere Materialien. Die Steine für den Turmbau werden mittels Krangewinde nach oben gehoben, um dann in die Mauer gesetzt zu werden. Angetrieben wird das Gewinde durch ein Rad, in dem ein Mensch zu sehen ist. Auf der Spitze sieht man mehrere Arbeiter, die mit Maurerkellen und anderem Werkzeug das Mauerwerk bearbeiten. Der polygonale Turm ist von zwei Seiten begehbar und hat ein Rundbogenfenster, das den Blick ins Innere freigibt. Der Turm ist zwei Stockwerke hoch.

Der Turmbau zu Babel hat laut Maria Theisen eine besondere Bedeutung für Böhmen und die tschechische Sprache.

Oberwappen

An den beiden oberen Ecken des Rahmens ist je ein böhmisches Oberwappen eingefügt, es besteht aus schwarzen Adlerschwingen mit goldenen Herzblättern, die aus einem Kronreif hervorwachsen.

"w" in Bordüre

In die Bordüre der Miniatur wurden mehrere Buchstaben "w" mit goldener Tinte eingetragen.

Reichswappen

In den unteren beiden Ecken des Miniaturrahmens werden von zwei Wilden Männern das Wappen des Deutschen Reiches links und das böhmische Wappen rechts emporgehalten.

Böhmisches Wappen

In den unteren beiden Ecken des Miniaturrahmens werden von zwei Wilden Männer das Wappen des Deutschen Reiches (links) und das böhmische Wappen (rechts) emporgehalten.

Wilder Mann

In den unteren beiden Ecken des Miniaturrahmens werden von zwei Wilden Männern die Wappen des Deutschen Reiches und das böhmische Wappen emporgehalten. Die Wilden Männer stehen auf Akanthusranken, welche ebenfalls aus den Ecken des Rahmens entspringen.

Drehknoten

Am Rand der linken Bildhälfte formt sich die Akanthusranke zu einem Medaillon mit einem blauen Drehknoten darin. Auf diesem Medaillon sitzt ein Eisvogel, der sich in Richtung der Miniatur wendet.

Eisvogel

Am Rand der linken Bildhälfte formt sich die Akanthusranke zu einem Medaillon mit einem blauen Drehknoten darin. Auf diesem Medaillon sitzt ein Eisvogel, der in Richtung der Miniatur gewendet ist.

Geflügelter Buchstabe "e"

Über dem Rahmen und zwischen den Oberwappen sind zwei Buchstaben "e" mit Flügeln zueinander gespiegelt.

König Wenzel im Block des "e"

Im linken Medaillon sitzt König Wenzel im Block des Buchstaben "e" eingeschlossen. Er hat einen Liebesknoten um den Hals geschlungen und hält mit der rechten Hand ein Spruchband mit der Parole "thoho bzde thoho" in die Luft. Er ist halbnackt und blickt nach oben.

Spruchband

Ein Spruchband wird von König Wenzel links in einem Medaillon im Bas-de-page gehalten. Darauf steht die Parole "thoho bzde thoho" geschrieben.

Badeszene

Im rechten Medaillon sitzt König Wenzel mit zwei Bademägden nackt auf dem Boden. Er hat den Blick auf die Magd vor ihm gewendet und hält ein Gefäß in der linken Hand. Eine der Mägde wäscht den Kopf des Königs. Eine zweite bringt einen Eimer mit Wasser und reicht ihm ihn. Beide Bademägde sind mit leichten Kleidern bekleidet und tragen Netze auf den Köpfen. Das eine Mädchen hat einen Liebesknoten um den Kopf geschlungen, das andere hat sein Kleid damit gegürtet. Alle Füße werden von Akanthusranken überdeckt.



1Es was aber die erde eíner
2czungen vnd eíner ſpra=
3che • Und do ſie wanderten von
4oꝛient do funden ſie eín velt ín
5der erden ſennaar vnd wonten
6doꝛínne • Und der ander ſprach
7zu ſeínem nehſten • Komet hín
8dan vnd mache wir czigel vnd
9bꝛŭen ſie ín dem few̆er • Und ſie
10hatten die czigel fŭr ſteíne vnd
11leím fŭr kalch • Und ſpꝛachen •
12wol dan vnd mache wir vns |
13eín ſtat vnd eínen turme • des
14hŏhe reiche bis an den hímel •
15Und feier wir vnſern namen •
16e • wír geteilet werden ín alle er
17den • Abſteig aber vnſer herre
18das er beſehe die ſtat vnd den
19turm den do bauten die kínder
20adames • Und ſpꝛach • Secht
21wie eín volk iſt es vnd habent
22alle eín czunge • Und czu mach
23en haben ſie das angehaben •
24noch enlaſen nicht von irn ge
25dancken vnd bis ſie das mit
26den wercken volbꝛengen • Ku
27met dan doꝛŭmbe ſteige wir ł
28hín abe vnd machen zu ſchan=
29den ire czungen alſo das eín y
30clicher nícht voꝛneme die czūge
31ſeínes nehſten • Und alſo teílte
32ſie vnſer herre von der ſtat ín
33alle erden vnd hoꝛten auf zu
34bowen die ſtat • Und doꝛŭmb
35wart geheiſſen ir name babel
36wenne do zu ſchanden woꝛdē


1-15Miniatur: Turmbau zu Babel
16iſt die czunge aller erden vnd
17von danne zu ſtrew̆te ſie vnſer
18herre auf die geſtalt aller rei-
19che • Dicz ſint die geperunge
20ſems • Sem was hundert iar
21alt do er geperte arphaxat czweí
22iar noch der flute • Und ſem
23lebte doꝛnach vnd er geperte
24arphaxat funfhundert iar
25vnd geperte ſv̆ne vnd tochter
26Doꝛnach arphaxat lebte fŭnf
27vnd dreiſſig iar vnd geperte
28ſale • Und es lebte arpharat
29noch dem vnd her geperte ſa
30le dreihundert iar vnd geper
31te ſv̆ne vnd tŏchter • Und ſale
32lebte dreiſſig iar vnd geper
33te heber • Und ſale noch dem
34vnd her geperte heber lebte
35vier hundert iar vnd geper
36te ſvne vnd tochter • Und he=

<GENE>

1Es was aber die erde eíner
2czungen vnd eíner spra=
3che. • Und do sie wanderten von
4orient, do funden sie eín velt ín
5der erden sennaar vnd wonten
6dorínne. • Und der ander sprach
7zu seínem nehsten: • Komet hín
8dan vnd mache wir czigel vnd
9brŭen sie ín dem few̆er. • Und sie
10hatten die czigel fŭr steíne vnd
11leím fŭr kalch. • Und sprachen: •
12wol dan vnd mache wir vns |
13eín stat vnd eínen turme, • des
14hŏhe reiche bis an den hímel. •
15Und feier wir vnsern namen, •
16e • wír geteilet werden ín alle er-
17den. • Absteig aber vnser herre,
18das er besehe die stat vnd den
19turm, den do bauten die kínder
20adames. • Und sprach: • Secht,
21wie eín volk ist es vnd habent
22alle eín czunge • Und czu mach-
23en haben sie das angehaben, •
24noch enlasen nicht von irn ge-
25dancken, vnd bis sie das mit
26den wercken volbrengen. • Ku-
27met dan dorŭmbe, steige wir
28hín abe vnd machen zu schan=
29den ire czungen, also das eín y-
30clicher nícht vorneme die czunge
31seínes nehsten. • Und also teílte
32sie vnser herre von der stat ín
33alle erden vnd horten auf zu
34bowen die stat. • Und dorŭmb
35wart geheissen ir name babel,
36wenne do zu schanden worden

<SIS>

1-15Miniatur: Turmbau zu Babel
16ist die czunge aller erden vnd
17von danne zu strew̆te sie vnser
18herre auf die gestalt aller rei-
19che. • Dicz sint die geperunge
20sems: • Sem was hundert iar
21alt, do er geperte arphaxat czweí
22iar noch der flute. • Und sem
23lebte, dornach vnd er geperte
24arphaxat, funfhundert iar
25vnd geperte sv̆ne vnd tochter.
26Dornach arphaxat lebte fŭnf
27vnd dreissig iar vnd geperte
28sale. • Und es lebte arpharat,
29noch dem vnd her geperte sa-
30le, dreihundert iar vnd geper-
31te sv̆ne vnd tŏchter. • Und sale
32lebte dreissig iar vnd geper-
33te heber. • Und sale, noch dem
34vnd her geperte heber, lebte
35vier hundert iar vnd geper-
36te svne vnd tochter. • Und he=

Vollilluminiertes Folio mit einer monoszenischen Miniatur in der rechten Spalte. Der Turmbau zu Babel wird als mittelalterliche Baustelle dargestellt. Der Rahmen der Miniatur ist dreizonig aufgebaut. Außen und innen besteht er aus Knöpfen und geometrischen Bändern. In einem Mittelfeld dazwischen wird der Buchstabe "w“ in Abwechslung mit goldenen Verzierungen dargestellt. In den oberen beiden Ecken des Rahmens ist gespiegelt je ein böhmisches Oberwappen eingefügt. Die Helmzier besteht aus schwarzen Adlerschwingen und ist mit goldenen Herzblättern besetzt, welche aus einem Kronreif hervorwächst. Über dem Rahmen und zwischen den Oberwappen sind zwei "e" mit Flügeln zueinander gespiegelt angebracht. Aus den oberen Ecken des Rahmens entspringt bunt-alternierendes Akanthusrankenwerk, das an der oberen Seitenkante beschnitten wurde. Am Rand der linken Bildhälfte verformt sich der Akanthus zu einem Medaillon mit einem blauen Drehknoten darin. Auf diesem Medaillon sitzt ein Eisvogel, der in Richtung Miniatur gewendet ist. In den unteren beiden Ecken des Miniaturrahmens werden von zwei Wilden Männern das Wappen des Deutschen Reiches links und das böhmische Wappen rechts emporgehalten. Die Wilden Männer stehen auf Akanthusranken, welche ebenfalls aus den Ecken des Rahmens entspringen. Die Ranke des linken Wildmannes führt in Form eines Stabes ins Bas-de-page. Dort gabelt sich der Stab in zwei Akanthusmedaillons. Im linken Medaillon sitzt König Wenzel im Block eines Buchstaben "e" eingeschlossen. Er hat einen Liebesknoten um den Hals geschlungen und schwingt ein Spruchband mit der Parole "thoho bzde thoho" mit der rechten Hand durch die Luft. Er ist halbnackt und blickt nach oben. Im rechten Medaillon sitzt König Wenzel mit zwei Bademägden nackt auf dem Boden. Er hat den Blick auf die Magd vor ihm gewendet. Eine der Mägde wäscht ihm den Kopf. Eine zweite bringt einen Eimer mit Wasser und reicht ihn dem König. Beide Bademägde sind mit leichten Kleidern bekleidet und tragen Netze auf den Köpfen. Das eine Mädchen hat einen Liebesknoten um den Kopf geschlungen, das andere hat sein Kleid damit gegürtet. Alle Füße werden von Akanthusranken überdeckt. Ein goldenes Initial-"E" am Beginn der linken Spalte wurde mit blauem Fleuronné ausgefüllt, welches sich über die gesamte Seite ausbreitet. Die Kapitelzahlen stehen am Ende des vorherigen Blattes. Die Seitentituli auf dieser Seite wurden nicht ausgeführt.

Turmbau zu Babel

Der Turmbau zu Babel wird als mittelalterliche Baustelle gezeigt. Eine Schar an Arbeitern ist mit verschiedenen Tätigkeiten beschäftigt. Einige tragen Steine in den Turm. Ein anderer transportiert mit einem Schubkarren weitere Materialien. Die Steine für den Turmbau werden mittels Krangewinde nach oben gehoben, um dann in die Mauer gesetzt zu werden. Angetrieben wird das Gewinde durch ein Rad, in dem ein Mensch zu sehen ist. Auf der Spitze sieht man mehrere Arbeiter, die mit Maurerkellen und anderem Werkzeug das Mauerwerk bearbeiten. Der polygonale Turm ist von zwei Seiten begehbar und hat ein Rundbogenfenster, das den Blick ins Innere freigibt. Der Turm ist zwei Stockwerke hoch.

Der Turmbau zu Babel hat laut Maria Theisen eine besondere Bedeutung für Böhmen und die tschechische Sprache.

Oberwappen

An den beiden oberen Ecken des Rahmens ist je ein böhmisches Oberwappen eingefügt, es besteht aus schwarzen Adlerschwingen mit goldenen Herzblättern, die aus einem Kronreif hervorwachsen.

"w" in Bordüre

In die Bordüre der Miniatur wurden mehrere Buchstaben "w" mit goldener Tinte eingetragen.

Reichswappen

In den unteren beiden Ecken des Miniaturrahmens werden von zwei Wilden Männern das Wappen des Deutschen Reiches links und das böhmische Wappen rechts emporgehalten.

Böhmisches Wappen

In den unteren beiden Ecken des Miniaturrahmens werden von zwei Wilden Männer das Wappen des Deutschen Reiches (links) und das böhmische Wappen (rechts) emporgehalten.

Wilder Mann

In den unteren beiden Ecken des Miniaturrahmens werden von zwei Wilden Männern die Wappen des Deutschen Reiches und das böhmische Wappen emporgehalten. Die Wilden Männer stehen auf Akanthusranken, welche ebenfalls aus den Ecken des Rahmens entspringen.

Drehknoten

Am Rand der linken Bildhälfte formt sich die Akanthusranke zu einem Medaillon mit einem blauen Drehknoten darin. Auf diesem Medaillon sitzt ein Eisvogel, der sich in Richtung der Miniatur wendet.

Eisvogel

Am Rand der linken Bildhälfte formt sich die Akanthusranke zu einem Medaillon mit einem blauen Drehknoten darin. Auf diesem Medaillon sitzt ein Eisvogel, der in Richtung der Miniatur gewendet ist.

Geflügelter Buchstabe "e"

Über dem Rahmen und zwischen den Oberwappen sind zwei Buchstaben "e" mit Flügeln zueinander gespiegelt.

König Wenzel im Block des "e"

Im linken Medaillon sitzt König Wenzel im Block des Buchstaben "e" eingeschlossen. Er hat einen Liebesknoten um den Hals geschlungen und hält mit der rechten Hand ein Spruchband mit der Parole "thoho bzde thoho" in die Luft. Er ist halbnackt und blickt nach oben.

Spruchband

Ein Spruchband wird von König Wenzel links in einem Medaillon im Bas-de-page gehalten. Darauf steht die Parole "thoho bzde thoho" geschrieben.

Badeszene

Im rechten Medaillon sitzt König Wenzel mit zwei Bademägden nackt auf dem Boden. Er hat den Blick auf die Magd vor ihm gewendet und hält ein Gefäß in der linken Hand. Eine der Mägde wäscht den Kopf des Königs. Eine zweite bringt einen Eimer mit Wasser und reicht ihm ihn. Beide Bademägde sind mit leichten Kleidern bekleidet und tragen Netze auf den Köpfen. Das eine Mädchen hat einen Liebesknoten um den Kopf geschlungen, das andere hat sein Kleid damit gegürtet. Alle Füße werden von Akanthusranken überdeckt.

Zitiervorschlag

Die Wenzelsbibel ‒ Digitale Edition und Analyse. Ein Kooperationsprojekt des Fachbereichs Germanistik der Universität Salzburg und der Österreichischen Nationalbibliothek, Version 3.0.0, 2024-05-06. URL: https://edition.onb.ac.at/wenzelsbibel.

Lizenzhinweis

Die Transkriptionen der Wenzelsbibel ist unter CC BY-SA 4.0 verfügbar. Weitere Informationen entnehmen Sie den Lizenzangaben.

LinksInformation

Das Bildmaterial dieser Webseite sind Reproduktionen aus den Sammlungen der Österreichischen Nationalbibliothek.