GENE

1denunge werden volbꝛacht • S
2Secht ſiben guter iar mít gro-
3ſer fruchtbercheit kvmen ín al
4ler egiptiſcher erden • Noch den
5werden volgen ander ſiben teŭre
6iare | vnd vnfruchtbere | vnd al
7ſo karge | das man voꝛgeſſen
8wirt aller hínderſten wunne |
9vnd genŭge • Uoꝛczern wirt
10der hunger die erde | vnd voꝛli
11ſen wirt die groſe frŭchtberc-
12heit • die grŏſe des hungers • D
13Das du aber geſehen haſt zu
14dem andern male | das gehoꝛt
15zu dem ſelben dínge • Und iſt
16eín veſtenunge des trovmes
17vnd eín geczeugnŭſſe | das go
18tis rede endlichen erfullet wer
19de • Nu doꝛumbe beſehe ím der
20kvníg v̆mb eínen wíſen man
21vnd v̆mb eínen ſteten voꝛnŭnf
22tigen | vnd ſecze den v̆ber die e
23giptiſche erden | der do ſetcze ł
24probſte v̆bír alle reich | vnd das
25fŭnfte teil der frŭchte | ín den ſi
26ben guten fruchtberen iaren die
27nv zukvnftig ſínt ſammen ín
28die ſcheŭnen • Und alles das
29getreide | vnder pharaonís ge
30walt | das lege vnd halde ín
31den ſteten • Und bereite das ł
32den zukŭnftigen ſiben teŭren
33iaren | die do dꝛŭcken werden
34egipten | das icht voꝛ derbe daz
35lant voꝛ hunger • Nu gevile
36der rat wol herren pharaoní -

SIS

1vnd allen ſeínen dienern | Und
2ſprach zu ín • Mŭge wir etwenn̆
3vínden eínen ſemelichen man |
4der do gotis geiſt alſo vol ſei vnd
5ſprach doꝛŭmbe zu ioſephn • Wē-
6ne got hat dír geczeiget alle die
7dínck | die du geſprochen haſt
8Ich mag nícht eínen weiſern • ł
9vnd dir eínen gleichen vínden
10Du wirſt v̆bír alles meín hous
11vnd zu deínes mundes gepot ſol
12gehoꝛſam ſeín alles meín volk
13Ich nv̆r alleíne ouf meínes rei=
14ches ſtul | ſol ſeín v̆bir dich • Vnd
15aber ſprach pharao czu ioſeph •
16Sich ich hab dich geſaczt vbir
17alle egiptiſche lant • vnd nam
18das víngerleín von ſeíner hant |
19vnd gab ím das an ſeíne hant
20-34Miniatur: Der Pharao setzt Josef als Verwalter Ägyptens ein
35vnd cleidet ín mít eínem ſneweiſ
36ſen ſeideínen gewande | vnd vm

GENE

1denunge werden volbracht. •
2Secht siben guter iar mít gro-
3ser fruchtbercheit kvmen ín al-
4ler egiptischer erden. • Noch den
5werden volgen ander siben teŭre
6iare | vnd vnfruchtbere | vnd al-
7so karge, | das man vorgessen
8wirt aller híndersten wunne |
9vnd genŭge. • Uorczern wirt
10der hunger die erde | vnd vorli-
11sen wirt die grose frŭchtberc-
12heit • die grŏse des hungers. •
13Das du aber gesehen hast zu
14dem andern male, | das gehort
15zu dem selben dínge • Und ist
16eín vestenunge des trovmes
17vnd eín geczeugnŭsse, | das go-
18tis rede endlichen erfullet wer-
19de. • Nu dorumbe besehe ím der
20kvníg v̆mb eínen wísen man
21vnd v̆mb eínen steten vornŭnf-
22tigen | vnd secze den v̆ber die e-
23giptische erden, | der do setcze
24probste v̆bír alle reich | vnd das
25fŭnfte teil der frŭchte | ín den si-
26ben guten fruchtberen iaren die
27nv zukvnftig sínt sammen ín
28die scheŭnen. • Und alles das
29getreide | vnder pharaonís ge-
30walt, | das lege vnd halde ín
31den steten. • Und bereite das
32den zukŭnftigen siben teŭren
33iaren, | die do drŭcken werden
34egipten, | das icht vor derbe daz
35lant vor hunger. • Nu gevile
36der rat wol herren pharaoní

SIS

1vnd allen seínen dienern | Und
2sprach zu ín: • Mŭge wir etwenn̆
3vínden eínen semelichen man, |
4der do gotis geist also vol sei vnd
5sprach dorŭmbe zu iosephn: • Wen-
6ne got hat dír geczeiget alle die
7dínck, | die du gesprochen hast,
8Ich mag nícht eínen weisern •
9vnd dir eínen gleichen vínden.
10Du wirst v̆bír alles meín hous
11vnd zu deínes mundes gepot sol
12gehorsam seín alles meín volk.
13Ich nv̆r alleíne ouf meínes rei=
14ches stul | sol seín v̆bir dich. • Vnd
15aber sprach pharao czu ioseph: •
16Sich, ich hab dich gesaczt vbir
17alle egiptische lant, • vnd nam
18das víngerleín von seíner hant |
19vnd gab ím das an seíne hant
20-34Miniatur: Der Pharao setzt Josef als Verwalter Ägyptens ein
35vnd cleidet ín mít eínem sneweis-
36sen seideínen gewande | vnd vm

Vollilluminiertes Folio mit einer pluriszenischen Miniatur in der rechten Spalte. Das Thema der Miniatur ist die Ernennung Josefs zum Verwalter Ägyptens durch den Pharao. In der oberen Bildhälfte erhält Josef vom Pharao dessen Ring. In der unteren Bildhälfte fährt Josef mit einem Wagen durch das Land. Ein Herold geht ihm voran. Die Miniatur wird von einem einfachen grünen Rahmen eingefasst. Aus drei Ecken des Rahmens entspringen bunt-alternierende Akanthusranken. Die linke obere Ranke gabelt sich über den Textspalten in zwei Rankenausläufer. Die linke untere Ranke trennt sich im Bas-de-page zu zwei Medaillons auf. Über der Gabelung hält sich ein Wilder Mann an der Ranke fest. In den Medaillons sitzt je ein geflügeltes Fantasiewesen mit einem menschlichen Gesicht, um dessen Hals ein Drehknoten geschlungen ist. Die Ranken formen sich zum Blattrand hin zusammen. Die linke Ranke wurde am Blattrand beschnitten.

Der Pharao setzt Josef als Verwalter Ägyptens ein

In der oberen Bildhälfte kniet Josef vor dem thronenden Pharao, als dieser ihm seinen Siegelring ansteckt und ihn so zu seinem Verwalter ernennt. Dahinter steht eine Gruppe von Höflingen. In der unteren Bildhälfte sitzt Josef in einem Wagen, der von zwei Pferden gezogen wird. Auf einem dieser Pferde sitzt ein Reiter und treibt die Tiere voran. Davor schreitet ein Herold mit einem Stab in der Hand voran, um die Huldigung des Volkes entgegenzunehmen. Die Fußspitzen des Herolds überschreiten die Grenzen des Bildfeldes.

Die Miniatur führt mehrere Szenen aus der Geschichte Josefs zusammen. Allerdings werden die Deutung der Träume des Pharaos und auch die Empfehlungen Josefs gegen die siebenjährige Hungersnot nicht dargestellt. Ferner trägt Josef bereits bei seiner Ernennung zum Verwalter die weißen Byssusgewänder, die ihm der Pharao schenkt. Weiters wird seine Ehefrau, die Tochter Potiferas namens Asenat, nicht ins Bild gebracht, welche er vom Pharao zur Frau erhält.

Fabelwesen mit Drehknoten

In einem Rankenmedaillon im Bas-de-page ist ein Fabelwesen mit einem weißen Drehknoten um den Hals dargestellt. Es hat lange Ohren und ein menschenähnliches Gesicht. Der Rest des Körpers erinnert an ein Kamel. Das Wesen blickt zu einem Affen in der Mitte des Bas-de-page.

Affe

Im Bas-de-page ist ein affenähnliches Geschöpf auf eine Akanthusranke gesetzt. Möglicherweise könnte es ein Wilder Mann sein.


GENE

1denunge werden volbꝛacht • S
2Secht ſiben guter iar mít gro-
3ſer fruchtbercheit kvmen ín al
4ler egiptiſcher erden • Noch den
5werden volgen ander ſiben teŭre
6iare | vnd vnfruchtbere | vnd al
7ſo karge | das man voꝛgeſſen
8wirt aller hínderſten wunne |
9vnd genŭge • Uoꝛczern wirt
10der hunger die erde | vnd voꝛli
11ſen wirt die groſe frŭchtberc-
12heit • die grŏſe des hungers • D
13Das du aber geſehen haſt zu
14dem andern male | das gehoꝛt
15zu dem ſelben dínge • Und iſt
16eín veſtenunge des trovmes
17vnd eín geczeugnŭſſe | das go
18tis rede endlichen erfullet wer
19de • Nu doꝛumbe beſehe ím der
20kvníg v̆mb eínen wíſen man
21vnd v̆mb eínen ſteten voꝛnŭnf
22tigen | vnd ſecze den v̆ber die e
23giptiſche erden | der do ſetcze ł
24probſte v̆bír alle reich | vnd das
25fŭnfte teil der frŭchte | ín den ſi
26ben guten fruchtberen iaren die
27nv zukvnftig ſínt ſammen ín
28die ſcheŭnen • Und alles das
29getreide | vnder pharaonís ge
30walt | das lege vnd halde ín
31den ſteten • Und bereite das ł
32den zukŭnftigen ſiben teŭren
33iaren | die do dꝛŭcken werden
34egipten | das icht voꝛ derbe daz
35lant voꝛ hunger • Nu gevile
36der rat wol herren pharaoní -

SIS

1vnd allen ſeínen dienern | Und
2ſprach zu ín • Mŭge wir etwenn̆
3vínden eínen ſemelichen man |
4der do gotis geiſt alſo vol ſei vnd
5ſprach doꝛŭmbe zu ioſephn • Wē-
6ne got hat dír geczeiget alle die
7dínck | die du geſprochen haſt
8Ich mag nícht eínen weiſern • ł
9vnd dir eínen gleichen vínden
10Du wirſt v̆bír alles meín hous
11vnd zu deínes mundes gepot ſol
12gehoꝛſam ſeín alles meín volk
13Ich nv̆r alleíne ouf meínes rei=
14ches ſtul | ſol ſeín v̆bir dich • Vnd
15aber ſprach pharao czu ioſeph •
16Sich ich hab dich geſaczt vbir
17alle egiptiſche lant • vnd nam
18das víngerleín von ſeíner hant |
19vnd gab ím das an ſeíne hant
20-34Miniatur: Der Pharao setzt Josef als Verwalter Ägyptens ein
35vnd cleidet ín mít eínem ſneweiſ
36ſen ſeideínen gewande | vnd vm

GENE

1denunge werden volbracht. •
2Secht siben guter iar mít gro-
3ser fruchtbercheit kvmen ín al-
4ler egiptischer erden. • Noch den
5werden volgen ander siben teŭre
6iare | vnd vnfruchtbere | vnd al-
7so karge, | das man vorgessen
8wirt aller híndersten wunne |
9vnd genŭge. • Uorczern wirt
10der hunger die erde | vnd vorli-
11sen wirt die grose frŭchtberc-
12heit • die grŏse des hungers. •
13Das du aber gesehen hast zu
14dem andern male, | das gehort
15zu dem selben dínge • Und ist
16eín vestenunge des trovmes
17vnd eín geczeugnŭsse, | das go-
18tis rede endlichen erfullet wer-
19de. • Nu dorumbe besehe ím der
20kvníg v̆mb eínen wísen man
21vnd v̆mb eínen steten vornŭnf-
22tigen | vnd secze den v̆ber die e-
23giptische erden, | der do setcze
24probste v̆bír alle reich | vnd das
25fŭnfte teil der frŭchte | ín den si-
26ben guten fruchtberen iaren die
27nv zukvnftig sínt sammen ín
28die scheŭnen. • Und alles das
29getreide | vnder pharaonís ge-
30walt, | das lege vnd halde ín
31den steten. • Und bereite das
32den zukŭnftigen siben teŭren
33iaren, | die do drŭcken werden
34egipten, | das icht vor derbe daz
35lant vor hunger. • Nu gevile
36der rat wol herren pharaoní

SIS

1vnd allen seínen dienern | Und
2sprach zu ín: • Mŭge wir etwenn̆
3vínden eínen semelichen man, |
4der do gotis geist also vol sei vnd
5sprach dorŭmbe zu iosephn: • Wen-
6ne got hat dír geczeiget alle die
7dínck, | die du gesprochen hast,
8Ich mag nícht eínen weisern •
9vnd dir eínen gleichen vínden.
10Du wirst v̆bír alles meín hous
11vnd zu deínes mundes gepot sol
12gehorsam seín alles meín volk.
13Ich nv̆r alleíne ouf meínes rei=
14ches stul | sol seín v̆bir dich. • Vnd
15aber sprach pharao czu ioseph: •
16Sich, ich hab dich gesaczt vbir
17alle egiptische lant, • vnd nam
18das víngerleín von seíner hant |
19vnd gab ím das an seíne hant
20-34Miniatur: Der Pharao setzt Josef als Verwalter Ägyptens ein
35vnd cleidet ín mít eínem sneweis-
36sen seideínen gewande | vnd vm

Vollilluminiertes Folio mit einer pluriszenischen Miniatur in der rechten Spalte. Das Thema der Miniatur ist die Ernennung Josefs zum Verwalter Ägyptens durch den Pharao. In der oberen Bildhälfte erhält Josef vom Pharao dessen Ring. In der unteren Bildhälfte fährt Josef mit einem Wagen durch das Land. Ein Herold geht ihm voran. Die Miniatur wird von einem einfachen grünen Rahmen eingefasst. Aus drei Ecken des Rahmens entspringen bunt-alternierende Akanthusranken. Die linke obere Ranke gabelt sich über den Textspalten in zwei Rankenausläufer. Die linke untere Ranke trennt sich im Bas-de-page zu zwei Medaillons auf. Über der Gabelung hält sich ein Wilder Mann an der Ranke fest. In den Medaillons sitzt je ein geflügeltes Fantasiewesen mit einem menschlichen Gesicht, um dessen Hals ein Drehknoten geschlungen ist. Die Ranken formen sich zum Blattrand hin zusammen. Die linke Ranke wurde am Blattrand beschnitten.

Der Pharao setzt Josef als Verwalter Ägyptens ein

In der oberen Bildhälfte kniet Josef vor dem thronenden Pharao, als dieser ihm seinen Siegelring ansteckt und ihn so zu seinem Verwalter ernennt. Dahinter steht eine Gruppe von Höflingen. In der unteren Bildhälfte sitzt Josef in einem Wagen, der von zwei Pferden gezogen wird. Auf einem dieser Pferde sitzt ein Reiter und treibt die Tiere voran. Davor schreitet ein Herold mit einem Stab in der Hand voran, um die Huldigung des Volkes entgegenzunehmen. Die Fußspitzen des Herolds überschreiten die Grenzen des Bildfeldes.

Die Miniatur führt mehrere Szenen aus der Geschichte Josefs zusammen. Allerdings werden die Deutung der Träume des Pharaos und auch die Empfehlungen Josefs gegen die siebenjährige Hungersnot nicht dargestellt. Ferner trägt Josef bereits bei seiner Ernennung zum Verwalter die weißen Byssusgewänder, die ihm der Pharao schenkt. Weiters wird seine Ehefrau, die Tochter Potiferas namens Asenat, nicht ins Bild gebracht, welche er vom Pharao zur Frau erhält.

Fabelwesen mit Drehknoten

In einem Rankenmedaillon im Bas-de-page ist ein Fabelwesen mit einem weißen Drehknoten um den Hals dargestellt. Es hat lange Ohren und ein menschenähnliches Gesicht. Der Rest des Körpers erinnert an ein Kamel. Das Wesen blickt zu einem Affen in der Mitte des Bas-de-page.

Affe

Im Bas-de-page ist ein affenähnliches Geschöpf auf eine Akanthusranke gesetzt. Möglicherweise könnte es ein Wilder Mann sein.

Zitiervorschlag

Die Wenzelsbibel ‒ Digitale Edition und Analyse. Ein Kooperationsprojekt des Fachbereichs Germanistik der Universität Salzburg und der Österreichischen Nationalbibliothek, Version 3.0.0, 2024-05-06. URL: https://edition.onb.ac.at/wenzelsbibel.

Lizenzhinweis

Die Transkriptionen der Wenzelsbibel ist unter CC BY-SA 4.0 verfügbar. Weitere Informationen entnehmen Sie den Lizenzangaben.

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