GENE

1ſvn vmb den ſprach rachel • Glei
2chet hat mich vnſer herre meín
3ſweſter vnd bín woꝛden gegen
4ir mŭgende vnd nante ín nep
5talím • Nu enpfant lya das ſie
6ouf het gehoꝛt zu gepern vnd
7nam zelpham ir mait vnd gab
8die irem manne • Do die noch der
9enpfenknŭſſe eínen ſvn geper
10te • Do ſprach ſie ſeliclich • Und
11doꝛŭmbe nante ſie ín gad • vnd
12zelpha geperte eínen ſvn • Vnd
13lya ſprach • Das iſt durch meín
14ſelicheit doꝛŭmbe werden mích
15ſprechen die vrowen • Doꝛŭmb
16nante ſie ín aſer • Ous gieng
17ruben ín dem ſníte des weiczes
18ouf den acker vnd vant alrau
19nen die brachte er lyan ſeíner
20muter • Und rachel ſprach Gib
21mír eín teil von den alraunen
22deínes ſvnes • Und lya antwoꝛ
23te • Czu weníg duncket dich des
24das du mír meínen man haſt
25enpfremdet | ſunder ouch die al
26raunen wiltu mír nemen • Vn̄
27rachel ſprach • Slafe bei dír hínt
28iacob an diſer nacht v̆mb die
29alraunen deínes ſvnes • Und
30ſie gab ír die alraunen • Und
31des abendes do iacob von dem
32acker quam vnd heím gieng
33do gieng ous lya ím enkegen
34vnd ſprach • Czu mír ſalt du
35heínt ſlafen geen wenne ich
36hab dich v̆mb lon gewunnē

SIS

1v̆mb die alraunen meínes ſv-
2nes • Und die ſelbe nacht ſlief
3er bei ir • Und got erhoꝛte ir
4gebete | vnd ſie enpfieng vnd
5geperte den fŭnften ſvn • vnd
6ſprach • Got hat mír das lon
7gegeben • wenne meín mait
8hab ich gegeben meínē man
9ne • Und nante ſeínen namē
10yſachar • Aber enpfienc lya •
11-24Miniatur: Rahel und Lea
25vnd geperte den ſechſten ſvn •
26vnd ſprach • Begabt hat mích
27got mít eíner guten moꝛgen
28gabe ouch zu diſem male • Mit
29mír wirt meín man • wenne
30ſvne hab ich ím gepert • Und
31doꝛŭmbe nante ſie ſeínen na
32men zabulon • Doꝛnach en=
33pfienc ſie vnd geperte eín toch
34ter die nante ſie dyna • Und
35vnſer herre gedachte an ra
36chelen | vnd erhoꝛte ſie | vnd

GENE

1svn vmb den sprach rachel: • Glei-
2chet hat mich vnser herre meín
3swester vnd bín worden gegen
4ir mŭgende. vnd nante ín nep-
5talím. • Nu enpfant lya, das sie
6ouf het gehort zu gepern vnd
7nam zelpham ir mait vnd gab
8die irem manne. • Do die noch der
9enpfenknŭsse eínen svn geper-
10te, • Do sprach sie seliclich • Und
11dorŭmbe nante sie ín gad. • vnd
12zelpha geperte eínen svn • Vnd
13lya sprach: • Das ist durch meín
14selicheit. dorŭmbe werden mích
15sprechen die vrowen. • Dorŭmb
16nante sie ín aser. • Ous gieng
17ruben ín dem sníte des weiczes
18ouf den acker vnd vant alrau-
19nen, die brachte er lyan seíner
20muter. • Und rachel sprach: Gib
21mír eín teil von den alraunen
22deínes svnes. • Und lya antwor-
23te: • Czu weníg duncket dich des,
24das du mír meínen man hast
25enpfremdet, | sunder ouch die al-
26raunen wiltu mír nemen. • Vnd
27rachel sprach: • Slafe bei dír hínt
28iacob an diser nacht v̆mb die
29alraunen deínes svnes. • Und
30sie gab ír die alraunen. • Und
31des abendes do iacob von dem
32acker quam vnd heím gieng,
33do gieng ous lya ím enkegen
34vnd sprach: • Czu mír salt du
35heínt slafen geen, wenne ich
36hab dich v̆mb lon gewunnen

SIS

1v̆mb die alraunen meínes sv-
2nes. • Und die selbe nacht slief
3er bei ir. • Und got erhorte ir
4gebete | vnd sie enpfieng vnd
5geperte den fŭnften svn • vnd
6sprach: • Got hat mír das lon
7gegeben, • wenne meín mait
8hab ich gegeben meínem man-
9ne. • Und nante seínen namen
10ysachar. • Aber enpfienc lya •
11-24Miniatur: Rahel und Lea
25vnd geperte den sechsten svn •
26vnd sprach: • Begabt hat mích
27got mít eíner guten morgen-
28gabe ouch zu disem male. • Mit
29mír wirt meín man, • wenne
30svne hab ich ím gepert. • Und
31dorŭmbe nante sie seínen na-
32men zabulon. • Dornach en=
33pfienc sie vnd geperte eín toch-
34ter, die nante sie dyna. • Und
35vnser herre gedachte an ra-
36chelen | vnd erhorte sie | vnd

Vollilluminiertes Folio mit einer kombinierten Miniatur aus zwei monoszenischen Registern in der rechten Spalte. Im oberen Register der Miniatur überreicht Lea ihrer Schwester Rahel eine Alraunenwurzel. Im unteren Register liegen Jakob und Lea nebeneinander im Ehebett. Die Miniatur wird von einem einfachen grünen Rahmen eingefasst. Aus den vier Ecken des Rahmens entspringen bunt-alternierende Akanthusranken. Die Ranken linkerhand schlängeln sich um einen Stab, welcher sich über den Spalten zu weiteren Ranken verjüngt. Im Bas-de-page teilt sich der Stab in zwei Akanthusmedaillons auf. Im linken Medaillon sitzt König Wenzel im Buchstabenblock eines "e" gefangen und hält ein leeres Spruchband. Im rechten Medaillon sitzt eine Bademagd mit einer Queste und einem Badeeimer im Buchstabenblock eines "w" fest. Beide Figuren haben den Blick einander zugewendet.

Rahel und Lea

Im oberen Register überreicht Lea ihrer Schwester Rahel eine Alraunenwurzel. Rechts daneben geht ihr Sohn Ruben mit einer Spitzhacke in der Hand davon. Laut Bibeltext hat er die Wurzel zuvor ausgegraben und beobachtet nun die Überreichung an seine Tante Rahel. Im unteren Register liegen Jakob und Lea im Bett nebeneinander. Das Paar hat die Augen geschlossen und schläft. Das Bett steht unter freiem Himmel in einer offenen Landschaft.

Die Miniatur zeigt den Handel von Rahel und Lea. Leas ältester Sohn Ruben hatte Alraunenwurzeln ausgegraben. Sie tauscht diese mit Rahel gegen eine Nacht mit ihrem Ehemann Jakob. Die beiden Schwestern sind im ständigen Wettstreit um Jakob, da dieser die jüngere Schwester Rahel bevorzugt. Der Handel ist insofern wichtig, da die Alraunenwurzeln in Verbindung mit einem Liebeszauber stehen. Der Illuminator wollte die ungleich verteilten Reize der Schwestern andeuten; denn die links stehende Rahel entspricht einem ästhetischen Schönheitsideal, wie beispielsweise auch die Bademagd im Bas-de-page des Blattes. Die rechts stehende Lea hat eine weniger zierliche Physiognomie. Ganz rechts schreitet Ruben mit seiner Hacke davon. Er blickt neugierig auf den Tauschhandel zurück. Im unteren Register teilen sich Jakob und Lea das Ehebett. Dieser Verbindung entspringen zwei weitere Söhne und eine Tochter, was die Miniatur allerdings nicht erkennen lässt.

König Wenzel im Block eines Buchstaben "e"

In einem Rankenmedaillon im Bas-de-page sitzt König Wenzel in einem Buchstaben "e" verkeilt gefangen. In seiner rechten Hand hält er ein Spruchband, welches nicht weiter ausgeführt wurde. Er trägt ein blaues Gewand. Sein Blick ist nach rechts auf eine ihm gegenüber positionierte Bademagd gerichtet.

Spruchband

Ein Spruchband wird von König Wenzel im Bas-de-page gehalten. Es steht kein Text darauf geschrieben.

Bademagd mit Wassereimer und Badequast in einem Buchstaben "w"

In einem Rankenmedaillon im Bas-de-page sitzt eine Bademagd in einem Buchstaben "w" verkeilt gefangen. Sie trägt eine Badequeste und einen Eimer. Sie hat ein weißes Hemdchen an und ihr Blick ist König Wenzel zugewandt, der ihr gegenüber in einem Buchstaben "e" gefangen sitzt.


GENE

1ſvn vmb den ſprach rachel • Glei
2chet hat mich vnſer herre meín
3ſweſter vnd bín woꝛden gegen
4ir mŭgende vnd nante ín nep
5talím • Nu enpfant lya das ſie
6ouf het gehoꝛt zu gepern vnd
7nam zelpham ir mait vnd gab
8die irem manne • Do die noch der
9enpfenknŭſſe eínen ſvn geper
10te • Do ſprach ſie ſeliclich • Und
11doꝛŭmbe nante ſie ín gad • vnd
12zelpha geperte eínen ſvn • Vnd
13lya ſprach • Das iſt durch meín
14ſelicheit doꝛŭmbe werden mích
15ſprechen die vrowen • Doꝛŭmb
16nante ſie ín aſer • Ous gieng
17ruben ín dem ſníte des weiczes
18ouf den acker vnd vant alrau
19nen die brachte er lyan ſeíner
20muter • Und rachel ſprach Gib
21mír eín teil von den alraunen
22deínes ſvnes • Und lya antwoꝛ
23te • Czu weníg duncket dich des
24das du mír meínen man haſt
25enpfremdet | ſunder ouch die al
26raunen wiltu mír nemen • Vn̄
27rachel ſprach • Slafe bei dír hínt
28iacob an diſer nacht v̆mb die
29alraunen deínes ſvnes • Und
30ſie gab ír die alraunen • Und
31des abendes do iacob von dem
32acker quam vnd heím gieng
33do gieng ous lya ím enkegen
34vnd ſprach • Czu mír ſalt du
35heínt ſlafen geen wenne ich
36hab dich v̆mb lon gewunnē

SIS

1v̆mb die alraunen meínes ſv-
2nes • Und die ſelbe nacht ſlief
3er bei ir • Und got erhoꝛte ir
4gebete | vnd ſie enpfieng vnd
5geperte den fŭnften ſvn • vnd
6ſprach • Got hat mír das lon
7gegeben • wenne meín mait
8hab ich gegeben meínē man
9ne • Und nante ſeínen namē
10yſachar • Aber enpfienc lya •
11-24Miniatur: Rahel und Lea
25vnd geperte den ſechſten ſvn •
26vnd ſprach • Begabt hat mích
27got mít eíner guten moꝛgen
28gabe ouch zu diſem male • Mit
29mír wirt meín man • wenne
30ſvne hab ich ím gepert • Und
31doꝛŭmbe nante ſie ſeínen na
32men zabulon • Doꝛnach en=
33pfienc ſie vnd geperte eín toch
34ter die nante ſie dyna • Und
35vnſer herre gedachte an ra
36chelen | vnd erhoꝛte ſie | vnd

GENE

1svn vmb den sprach rachel: • Glei-
2chet hat mich vnser herre meín
3swester vnd bín worden gegen
4ir mŭgende. vnd nante ín nep-
5talím. • Nu enpfant lya, das sie
6ouf het gehort zu gepern vnd
7nam zelpham ir mait vnd gab
8die irem manne. • Do die noch der
9enpfenknŭsse eínen svn geper-
10te, • Do sprach sie seliclich • Und
11dorŭmbe nante sie ín gad. • vnd
12zelpha geperte eínen svn • Vnd
13lya sprach: • Das ist durch meín
14selicheit. dorŭmbe werden mích
15sprechen die vrowen. • Dorŭmb
16nante sie ín aser. • Ous gieng
17ruben ín dem sníte des weiczes
18ouf den acker vnd vant alrau-
19nen, die brachte er lyan seíner
20muter. • Und rachel sprach: Gib
21mír eín teil von den alraunen
22deínes svnes. • Und lya antwor-
23te: • Czu weníg duncket dich des,
24das du mír meínen man hast
25enpfremdet, | sunder ouch die al-
26raunen wiltu mír nemen. • Vnd
27rachel sprach: • Slafe bei dír hínt
28iacob an diser nacht v̆mb die
29alraunen deínes svnes. • Und
30sie gab ír die alraunen. • Und
31des abendes do iacob von dem
32acker quam vnd heím gieng,
33do gieng ous lya ím enkegen
34vnd sprach: • Czu mír salt du
35heínt slafen geen, wenne ich
36hab dich v̆mb lon gewunnen

SIS

1v̆mb die alraunen meínes sv-
2nes. • Und die selbe nacht slief
3er bei ir. • Und got erhorte ir
4gebete | vnd sie enpfieng vnd
5geperte den fŭnften svn • vnd
6sprach: • Got hat mír das lon
7gegeben, • wenne meín mait
8hab ich gegeben meínem man-
9ne. • Und nante seínen namen
10ysachar. • Aber enpfienc lya •
11-24Miniatur: Rahel und Lea
25vnd geperte den sechsten svn •
26vnd sprach: • Begabt hat mích
27got mít eíner guten morgen-
28gabe ouch zu disem male. • Mit
29mír wirt meín man, • wenne
30svne hab ich ím gepert. • Und
31dorŭmbe nante sie seínen na-
32men zabulon. • Dornach en=
33pfienc sie vnd geperte eín toch-
34ter, die nante sie dyna. • Und
35vnser herre gedachte an ra-
36chelen | vnd erhorte sie | vnd

Vollilluminiertes Folio mit einer kombinierten Miniatur aus zwei monoszenischen Registern in der rechten Spalte. Im oberen Register der Miniatur überreicht Lea ihrer Schwester Rahel eine Alraunenwurzel. Im unteren Register liegen Jakob und Lea nebeneinander im Ehebett. Die Miniatur wird von einem einfachen grünen Rahmen eingefasst. Aus den vier Ecken des Rahmens entspringen bunt-alternierende Akanthusranken. Die Ranken linkerhand schlängeln sich um einen Stab, welcher sich über den Spalten zu weiteren Ranken verjüngt. Im Bas-de-page teilt sich der Stab in zwei Akanthusmedaillons auf. Im linken Medaillon sitzt König Wenzel im Buchstabenblock eines "e" gefangen und hält ein leeres Spruchband. Im rechten Medaillon sitzt eine Bademagd mit einer Queste und einem Badeeimer im Buchstabenblock eines "w" fest. Beide Figuren haben den Blick einander zugewendet.

Rahel und Lea

Im oberen Register überreicht Lea ihrer Schwester Rahel eine Alraunenwurzel. Rechts daneben geht ihr Sohn Ruben mit einer Spitzhacke in der Hand davon. Laut Bibeltext hat er die Wurzel zuvor ausgegraben und beobachtet nun die Überreichung an seine Tante Rahel. Im unteren Register liegen Jakob und Lea im Bett nebeneinander. Das Paar hat die Augen geschlossen und schläft. Das Bett steht unter freiem Himmel in einer offenen Landschaft.

Die Miniatur zeigt den Handel von Rahel und Lea. Leas ältester Sohn Ruben hatte Alraunenwurzeln ausgegraben. Sie tauscht diese mit Rahel gegen eine Nacht mit ihrem Ehemann Jakob. Die beiden Schwestern sind im ständigen Wettstreit um Jakob, da dieser die jüngere Schwester Rahel bevorzugt. Der Handel ist insofern wichtig, da die Alraunenwurzeln in Verbindung mit einem Liebeszauber stehen. Der Illuminator wollte die ungleich verteilten Reize der Schwestern andeuten; denn die links stehende Rahel entspricht einem ästhetischen Schönheitsideal, wie beispielsweise auch die Bademagd im Bas-de-page des Blattes. Die rechts stehende Lea hat eine weniger zierliche Physiognomie. Ganz rechts schreitet Ruben mit seiner Hacke davon. Er blickt neugierig auf den Tauschhandel zurück. Im unteren Register teilen sich Jakob und Lea das Ehebett. Dieser Verbindung entspringen zwei weitere Söhne und eine Tochter, was die Miniatur allerdings nicht erkennen lässt.

König Wenzel im Block eines Buchstaben "e"

In einem Rankenmedaillon im Bas-de-page sitzt König Wenzel in einem Buchstaben "e" verkeilt gefangen. In seiner rechten Hand hält er ein Spruchband, welches nicht weiter ausgeführt wurde. Er trägt ein blaues Gewand. Sein Blick ist nach rechts auf eine ihm gegenüber positionierte Bademagd gerichtet.

Spruchband

Ein Spruchband wird von König Wenzel im Bas-de-page gehalten. Es steht kein Text darauf geschrieben.

Bademagd mit Wassereimer und Badequast in einem Buchstaben "w"

In einem Rankenmedaillon im Bas-de-page sitzt eine Bademagd in einem Buchstaben "w" verkeilt gefangen. Sie trägt eine Badequeste und einen Eimer. Sie hat ein weißes Hemdchen an und ihr Blick ist König Wenzel zugewandt, der ihr gegenüber in einem Buchstaben "e" gefangen sitzt.

Zitiervorschlag

Die Wenzelsbibel ‒ Digitale Edition und Analyse. Ein Kooperationsprojekt des Fachbereichs Germanistik der Universität Salzburg und der Österreichischen Nationalbibliothek, Version 3.0.0, 2024-05-06. URL: https://edition.onb.ac.at/wenzelsbibel.

Lizenzhinweis

Die Transkriptionen der Wenzelsbibel ist unter CC BY-SA 4.0 verfügbar. Weitere Informationen entnehmen Sie den Lizenzangaben.

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