GENESIS

1dem czehenden mened an dem er
2ſten tage des menedis erſchínen
3die ſpiczen an den pergen • Und
4do fŭr quamen vierczick tag do
5tat noe auf das venſter vnde
6-20Miniatur: Das Ende der Sintflut
21lieſſe aus den raben • Der fur aus
22vnd quame nicht wider | vncz
23das die waſſer íntruckenten vf
24der erden • Und er lieſſe aus die
25toube noch ím • das er beſehe ob
26nv die waſſer hetten uf gehoꝛt
27auf der geſtalt der erden • Und
28do die nicht envant das ir fŭze
29geraſte do karte ſie wider ín die
30arche • wenne waſſer waren vf
31aller erden • Und er rackte aus
32ſeín hant vnd vienck ſie • vnd
33trug ſie ín die archen • Und peí
34te doꝛnach anderr ſibentag vn̄
35lieſſe wider die toube aus der
36archen • Und die quam wider

GENESIS

1czu ím an dem abent tragende eí¬
2nen holczweig mít grŭnen ble
3tern ín dem mvnde • Do von vor
4name noe das auf gehoꝛt hettē
5die waſſer auf der erden • Und er
6 peite nv̆r anderr ſiben tage vnd
7lieſſe aus die touben die qwa
8me nicht wider mer czu ím • Doꝛ-
9v̆mb ín dem eín vnd ſechs hun-
10derſten iare ín dem erſten mened
11an dem erſten tage des menedis
12gemínnert wurden die waſſer
13auf der erden • vnd noe tat auf
14das dach der archen vnd ſach daz
15trucken was woꝛden di geſtalt
16der erden • In dem andern mened
17an dem ſiben vnd czweínczigiſ-
18ten tage des menedis getruckēt
19was die erde • Und es ſprache
20vnſer herre zu noe • Gee aus ł
21der archen du vnd deín hauſvro=
22we deíne kínder vnd die hauſ
23vrowen deíner kínder mit dir
24Alle tir mit dir die do ſint bi dir
25aus allem vleiſche als wol von
26den gevogeln als von den wilden
27vnd von allen krichenden tíren
28die do krichent auf der erden fŭr
29aus mit dir • Und geet eín auf
30die erde • wachſet vnd meret euch
31auf ir • Aus gienck doꝛŭmb noe
32vnd ſeíne kínder • ſeín hauſvrowe
33vnd ſeíner kínder hauſvrowen
34mít ím • Sunder auch alle tyer
35vich vnd krichende tyr | die do
36krichent auf der erden noch irm •

GENESIS

1dem czehenden mened, an dem er-
2sten tage des menedis erschínen
3die spiczen an den pergen. • Und
4do fŭr quamen vierczick tag, do
5tat noe auf das venster vnde
6-20Miniatur: Das Ende der Sintflut
21liesse aus den raben. • Der fur aus
22vnd quame nicht wider, | vncz
23das die wasser íntruckenten vf
24der erden. • Und er liesse aus die
25toube noch ím, • das er besehe, ob
26nv die wasser hetten uf gehort
27auf der gestalt der erden. • Und
28do die nicht envant, das ir fŭze
29geraste, do karte sie wider ín die
30arche, • wenne wasser waren vf
31aller erden. • Und er rackte aus
32seín hant vnd vienck sie • vnd
33trug sie ín die archen. • Und peí-
34te dornach anderr sibentag vnd
35liesse wider die toube aus der
36archen. • Und die quam wider

GENESIS

1czu ím an dem abent tragende eí¬
2nen holczweig mít grŭnen ble-
3tern ín dem mvnde. • Do von vor-
4name noe, das auf gehort hetten
5die wasser auf der erden. • Und er
6 peite nv̆r anderr siben tage vnd
7liesse aus die touben, die qwa-
8me nicht wider mer czu ím. • Dor-
9v̆mb ín dem eín vnd sechs hun-
10dersten iare ín dem ersten mened,
11an dem ersten tage des menedis
12gemínnert wurden die wasser
13auf der erden. • vnd noe tat auf
14das dach der archen vnd sach, daz
15trucken was worden di gestalt
16der erden. • In dem andern mened,
17an dem siben vnd czweínczigis-
18ten tage des menedis getruckent
19was die erde. • Und es sprache
20vnser herre zu noe: • Gee aus
21der archen du vnd deín hausvro=
22we, deíne kínder vnd die haus-
23vrowen deíner kínder mit dir,
24Alle tir mit dir, die do sint bi dir
25aus allem vleische, als wol von
26den gevogeln als von den wilden
27vnd von allen krichenden tíren,
28die do krichent auf der erden, fŭr
29aus mit dir. • Und geet eín auf
30die erde, • wachset vnd meret euch
31auf ir. • Aus gienck dorŭmb noe
32vnd seíne kínder, • seín hausvrowe
33vnd seíner kínder hausvrowen
34mít ím. • Sunder auch alle tyer,
35vich vnd krichende tyr, | die do
36krichent auf der erden noch irm •

Vollilluminiertes Folio mit einer pluriszenischen Miniatur in der linken Spalte. Das Thema der Miniatur ist Noah in der Arche, als ihm die Taube einen Zweig mit grünen Blättern bringt. Damit wird das Ende der Sintflut bestätigt. Das Bildfeld ist von einem dreistufigen Rahmen umschlossen. Von innen nach außen zuerst ein rosarotes Band, dann ein blauer Perlstab und zuletzt eine grüne Leiste. Zur linken Seite der Miniatur wurde ein Streifen farbig ausgemalt und mit einem goldenen Muster besetzt. Darin ist ein "w" erkennbar. Der Streifen wird begrenzt durch einen grünen Stab, welcher die obere mit der unteren Akanthusranke verbindet. Aus allen vier Ecken der Miniatur entspringt bunt-alternierendes Akanthusrankenwerk, dass sich nach oben und unten entlang des Schriftspiegels ausrollt. Im unteren Teil der Seite verschlingen sich die Ranken in drei Medaillons. Diese sind dunkel grundiert und mit goldenen Mustern versehen, wurden aber nicht mit figürlichen oder anderen Motiven gefüllt.

Das Ende der Sintflut

Die Arche Noah ist wie ein pyramidenförmiger Holzbau geformt. Sie ist auf drei Felsen gestrandet, welche den Berg Arrat darstellen. Darunter sind die versiegenden Wogen der Sintflut zu sehen. Noah hat einen Arm aus einem Fenster gestreckt, um den grünen Olivenzweig der Taube zu empfangen. Das ist das Zeichen, dass die Flut vorübergegangen ist. Auf einem der Felsen sitzt ein schwarzer Raabe, der vormals aus- und eingeflogen war, bis das Wasser vertrocknet war und Noah die Taube entsandte.

Es entspricht nicht dem Bibeltext, dass der Raabe auf dem Gipfel des Berges zu sehen ist, da dieser ständig ein- und ausflog, bis das Wasser vertrocknet war und Noah danach die Taube ausfliegen lies. Darüber hinaus werden in der Miniatur zwei diachrone Episoden (Ausflug des Raben und Ausflug der Taube) miteinander dargestellt.

"w" in Bordüre

In die Bordüre zur linken Seite der Miniatur ist ein einzelner Buchstabe "w" mit goldener Tinte eingefügt worden.


GENESIS

1dem czehenden mened an dem er
2ſten tage des menedis erſchínen
3die ſpiczen an den pergen • Und
4do fŭr quamen vierczick tag do
5tat noe auf das venſter vnde
6-20Miniatur: Das Ende der Sintflut
21lieſſe aus den raben • Der fur aus
22vnd quame nicht wider | vncz
23das die waſſer íntruckenten vf
24der erden • Und er lieſſe aus die
25toube noch ím • das er beſehe ob
26nv die waſſer hetten uf gehoꝛt
27auf der geſtalt der erden • Und
28do die nicht envant das ir fŭze
29geraſte do karte ſie wider ín die
30arche • wenne waſſer waren vf
31aller erden • Und er rackte aus
32ſeín hant vnd vienck ſie • vnd
33trug ſie ín die archen • Und peí
34te doꝛnach anderr ſibentag vn̄
35lieſſe wider die toube aus der
36archen • Und die quam wider

GENESIS

1czu ím an dem abent tragende eí¬
2nen holczweig mít grŭnen ble
3tern ín dem mvnde • Do von vor
4name noe das auf gehoꝛt hettē
5die waſſer auf der erden • Und er
6 peite nv̆r anderr ſiben tage vnd
7lieſſe aus die touben die qwa
8me nicht wider mer czu ím • Doꝛ-
9v̆mb ín dem eín vnd ſechs hun-
10derſten iare ín dem erſten mened
11an dem erſten tage des menedis
12gemínnert wurden die waſſer
13auf der erden • vnd noe tat auf
14das dach der archen vnd ſach daz
15trucken was woꝛden di geſtalt
16der erden • In dem andern mened
17an dem ſiben vnd czweínczigiſ-
18ten tage des menedis getruckēt
19was die erde • Und es ſprache
20vnſer herre zu noe • Gee aus ł
21der archen du vnd deín hauſvro=
22we deíne kínder vnd die hauſ
23vrowen deíner kínder mit dir
24Alle tir mit dir die do ſint bi dir
25aus allem vleiſche als wol von
26den gevogeln als von den wilden
27vnd von allen krichenden tíren
28die do krichent auf der erden fŭr
29aus mit dir • Und geet eín auf
30die erde • wachſet vnd meret euch
31auf ir • Aus gienck doꝛŭmb noe
32vnd ſeíne kínder • ſeín hauſvrowe
33vnd ſeíner kínder hauſvrowen
34mít ím • Sunder auch alle tyer
35vich vnd krichende tyr | die do
36krichent auf der erden noch irm •

GENESIS

1dem czehenden mened, an dem er-
2sten tage des menedis erschínen
3die spiczen an den pergen. • Und
4do fŭr quamen vierczick tag, do
5tat noe auf das venster vnde
6-20Miniatur: Das Ende der Sintflut
21liesse aus den raben. • Der fur aus
22vnd quame nicht wider, | vncz
23das die wasser íntruckenten vf
24der erden. • Und er liesse aus die
25toube noch ím, • das er besehe, ob
26nv die wasser hetten uf gehort
27auf der gestalt der erden. • Und
28do die nicht envant, das ir fŭze
29geraste, do karte sie wider ín die
30arche, • wenne wasser waren vf
31aller erden. • Und er rackte aus
32seín hant vnd vienck sie • vnd
33trug sie ín die archen. • Und peí-
34te dornach anderr sibentag vnd
35liesse wider die toube aus der
36archen. • Und die quam wider

GENESIS

1czu ím an dem abent tragende eí¬
2nen holczweig mít grŭnen ble-
3tern ín dem mvnde. • Do von vor-
4name noe, das auf gehort hetten
5die wasser auf der erden. • Und er
6 peite nv̆r anderr siben tage vnd
7liesse aus die touben, die qwa-
8me nicht wider mer czu ím. • Dor-
9v̆mb ín dem eín vnd sechs hun-
10dersten iare ín dem ersten mened,
11an dem ersten tage des menedis
12gemínnert wurden die wasser
13auf der erden. • vnd noe tat auf
14das dach der archen vnd sach, daz
15trucken was worden di gestalt
16der erden. • In dem andern mened,
17an dem siben vnd czweínczigis-
18ten tage des menedis getruckent
19was die erde. • Und es sprache
20vnser herre zu noe: • Gee aus
21der archen du vnd deín hausvro=
22we, deíne kínder vnd die haus-
23vrowen deíner kínder mit dir,
24Alle tir mit dir, die do sint bi dir
25aus allem vleische, als wol von
26den gevogeln als von den wilden
27vnd von allen krichenden tíren,
28die do krichent auf der erden, fŭr
29aus mit dir. • Und geet eín auf
30die erde, • wachset vnd meret euch
31auf ir. • Aus gienck dorŭmb noe
32vnd seíne kínder, • seín hausvrowe
33vnd seíner kínder hausvrowen
34mít ím. • Sunder auch alle tyer,
35vich vnd krichende tyr, | die do
36krichent auf der erden noch irm •

Vollilluminiertes Folio mit einer pluriszenischen Miniatur in der linken Spalte. Das Thema der Miniatur ist Noah in der Arche, als ihm die Taube einen Zweig mit grünen Blättern bringt. Damit wird das Ende der Sintflut bestätigt. Das Bildfeld ist von einem dreistufigen Rahmen umschlossen. Von innen nach außen zuerst ein rosarotes Band, dann ein blauer Perlstab und zuletzt eine grüne Leiste. Zur linken Seite der Miniatur wurde ein Streifen farbig ausgemalt und mit einem goldenen Muster besetzt. Darin ist ein "w" erkennbar. Der Streifen wird begrenzt durch einen grünen Stab, welcher die obere mit der unteren Akanthusranke verbindet. Aus allen vier Ecken der Miniatur entspringt bunt-alternierendes Akanthusrankenwerk, dass sich nach oben und unten entlang des Schriftspiegels ausrollt. Im unteren Teil der Seite verschlingen sich die Ranken in drei Medaillons. Diese sind dunkel grundiert und mit goldenen Mustern versehen, wurden aber nicht mit figürlichen oder anderen Motiven gefüllt.

Das Ende der Sintflut

Die Arche Noah ist wie ein pyramidenförmiger Holzbau geformt. Sie ist auf drei Felsen gestrandet, welche den Berg Arrat darstellen. Darunter sind die versiegenden Wogen der Sintflut zu sehen. Noah hat einen Arm aus einem Fenster gestreckt, um den grünen Olivenzweig der Taube zu empfangen. Das ist das Zeichen, dass die Flut vorübergegangen ist. Auf einem der Felsen sitzt ein schwarzer Raabe, der vormals aus- und eingeflogen war, bis das Wasser vertrocknet war und Noah die Taube entsandte.

Es entspricht nicht dem Bibeltext, dass der Raabe auf dem Gipfel des Berges zu sehen ist, da dieser ständig ein- und ausflog, bis das Wasser vertrocknet war und Noah danach die Taube ausfliegen lies. Darüber hinaus werden in der Miniatur zwei diachrone Episoden (Ausflug des Raben und Ausflug der Taube) miteinander dargestellt.

"w" in Bordüre

In die Bordüre zur linken Seite der Miniatur ist ein einzelner Buchstabe "w" mit goldener Tinte eingefügt worden.

Zitiervorschlag

Die Wenzelsbibel ‒ Digitale Edition und Analyse. Ein Kooperationsprojekt des Fachbereichs Germanistik der Universität Salzburg und der Österreichischen Nationalbibliothek, Version 3.0.0, 2024-05-06. URL: https://edition.onb.ac.at/wenzelsbibel.

Lizenzhinweis

Die Transkriptionen der Wenzelsbibel ist unter CC BY-SA 4.0 verfügbar. Weitere Informationen entnehmen Sie den Lizenzangaben.

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