EXO

1Und ín aller egiptiſchen erden
2Und vnſer herre er herte das her-
3cze pharaonís | vnd er hoꝛte ſie
4nicht | als vnſer hette geſproch
5en zu moyſi • Und vnſer herre
6ſprach zu moyſi • Urŭ ſtee ouff
7vnd ſte voꝛ herren pharao vnd
8ſprich zu ím • Alſo ſpricht got h͛re
9der hebꝛeer • Las geen meín volk
10das es mír opfer • Wenne an di
11ſer vriſt wil ich ſenden alle meíne
12pflage ouf deín hercze vnd ouf
13deíne knechte | vnd ouf deín volk
14das meín gleich nícht ſei ī aller
15erden • Wenne nv wil ich ous rec
16ken meín hant | vnd wil dich ſla-
17hen vnd deín volk mít ſeuche vn̄
18voꝛterben wirſtu von der erden
19wenne doꝛŭmbe hab ich dich ge
20ſaczt | das ich czeige ín dir meín
21ſtercke | Und das ich kv̆nd meí
22nen namen ín aller erden | noch
23heldeſtu meín volk | vnd wilt des
24nicht laſen • Sich ich wil regene
25moꝛgen an diſer ſtvnt gar vil
26groſes hagils | des glích nícht ge
27weſen iſt ín egipten von dem ta
28ge als es geſtiftet iſt | vncz bis
29an diſe gegewoꝛtige czeit • Sende
30doꝛŭmme nv vnd ſamme deín
31vich | vnd alles das du haſt vō
32dem acker • Wenne vnd iſt das
33der hagil ouf ſie vellet ſie ſter
34ben • Und der do voꝛchte gotes
35woꝛt von den knechten phara
36onís | der hies vlihen ſeíne die-

DUS

1ner vnd ir vích ín die heuſer •
2Aber der do voꝛſoumte gotes-
3woꝛt | der lies ſeín vich vnd ſeín
4knechte ouf dem acker • Und
5vnſer herre ſprach zu moyſi •
6Recke ous deín hant gegen
7dem hímel ſo das hagil werde
8ín aller egiptiſchen erden vb͛
9die leute vnd vber das vich •
10vnd vber alle wurcze der ek
11ker der egiptiſchen erden • U -
12Und moyſes rakte die rute ín
13den hímel • Und vnſer herre
14gab doner vnd hagil vnd lou
15fende plikczen ouf die erde
16-30Miniatur: Der Hagel- und Feurregen
31Und vnſer herre regente ha
32gil ouf die egiptiſche erde
33Und hagil vnd fewer glích
34gemiſchet wurden gefurt
35In ſulcher groſe was her daz
36alſo groſer hagil voꝛ ny waz

EXO

1Und ín aller egiptischen erden.
2Und vnser herre er herte das her-
3cze pharaonís | vnd er horte sie
4nicht, | als vnser hette gesproch-
5en zu moysi. • Und vnser herre
6sprach zu moysi: • Urŭ stee ouff
7vnd ste vor herren pharao vnd
8sprich zu ím: • Also spricht got, herre
9der hebreer: • Las geen meín volk,
10das es mír opfer, • Wenne an di-
11ser vrist wil ich senden alle meíne
12pflage ouf deín hercze vnd ouf
13deíne knechte | vnd ouf deín volk,
14das meín gleich nícht sei in aller
15erden. • Wenne nv wil ich ous rec-
16ken meín hant | vnd wil dich sla-
17hen vnd deín volk mít seuche vnd
18vorterben wirstu von der erden,
19wenne dorŭmbe hab ich dich ge-
20saczt, | das ich czeige ín dir meín
21stercke | Und das ich kv̆nd meí-
22nen namen ín aller erden, | noch
23heldestu meín volk | vnd wilt des
24nicht lasen. • Sich, ich wil regene
25morgen an diser stvnt gar vil
26groses hagils, | des glích nícht ge-
27wesen ist ín egipten von dem ta-
28ge, als es gestiftet ist | vncz bis
29an dise gegewortige czeit. • Sende
30dorŭmme nv vnd samme deín
31vich | vnd alles, das du hast, von
32dem acker, • Wenne vnd ist das
33der hagil ouf sie vellet, sie ster-
34ben. • Und der do vorchte gotes
35wort von den knechten phara-
36onís, | der hies vlihen seíne die-

DUS

1ner vnd ir vích ín die heuser. •
2Aber der do vorsoumte gotes
3wort, | der lies seín vich vnd seín
4knechte ouf dem acker. • Und
5vnser herre sprach zu moysi: •
6Recke ous deín hant gegen
7dem hímel, so das hagil werde
8ín aller egiptischen erden vber
9die leute vnd vber das vich •
10vnd vber alle wurcze der ek-
11ker der egiptischen erden. •
12Und moyses rakte die rute ín
13den hímel • Und vnser herre
14gab doner vnd hagil vnd lou-
15fende plikczen ouf die erde.
16-30Miniatur: Der Hagel- und Feurregen
31Und vnser herre regente ha-
32gil ouf die egiptische erde
33Und hagil vnd fewer glích
34gemischet wurden gefurt.
35In sulcher grose was her, daz
36also groser hagil vor ny waz

Vollilluminiertes Folio mit einer monoszenischen Miniatur in der rechten Spalte. Die Miniatur stellt den Hagel- und Feuerregen dar. Das Bildfeld wird von einem roten Akanthusfries eingerahmt. Danach folgt ein einfacher grüner Rahmen. Aus den vier Ecken des Rahmens, wie auch aus der Mittelachse, entspringen bunt-alternierende Akanthusranken. Die oberen beiden Ranken streben über die Textspalten hinaus. Die unteren beiden Ranken entfalten im Bas-de-page zwei Medaillons. Auf die Gabelung der Akanthusranken ist ein blau-brauner Drehknoten aus Farn ausgefädelt. Im linken Medaillon steht ein Wilder Mann mit Drehknoten und Oberwappen. Im rechten Medaillon sitzt König Wenzel mit einer Bademagd. Darunter steht ein Wilder Mann mit einer Badequeste und einem Wassereimer. Die Ranke wurde am rechten Blattrand beschnitten.

Der Hagel- und Feurregen

Der Herr selbst schleudert aus einer blauen Wolke goldene Blitze und weiße Hagelkörner auf die Erde herab. Darunter sitzt eine kleine Menschengruppe und blickt zum Himmel. Rechts davon steht der Pharao mit drei seiner Wahrsager und beobachtet ratlos die Unwetterplagen.

Die vorhergehende Seuchenplage, welche Mensch und Vieh befiel, wurde nicht dargestellt. Diese Beobachtung erscheint umso auffälliger, da sich die Beschreibung der Seuchenplage ebenfalls auf diesem Blatt befindet. Die Illustration folgt einerseits genau dem Bibeltext, da nicht nur die Ägypter, sondern auch ihre Felder vom Unwetter getroffen werden. Lediglich das Vieh, welches ebenfalls von den Hagelkörnern erschlagen wurde, wird nicht dargestellt. Diejenigen Ägypter, welche sich nicht vor dem Wort Gottes fürchteten, brachten sich und ihren Besitz nicht in Sicherheit, sodass sie dem tödlichen Unwetter ausgeliefert waren. Andererseits löst Moses laut Bibeltext das Unwetter aus, indem er seinen Stab zum Himmel streckt. Die Miniatur zeigt ihn jedoch nicht, sondern nur den Pharao und seine Gefolgschaft. Besonders aufmerksam ist die im Bibeltext genannte "Durchzuckung" des Hagels mit Blitzen zur Darstellung gebracht.

Wilder Mann

Ein Wilder Mann steht im Bas-de-page unter den Akanthusranken und hat einen Badeeimer und eine Badequeste in den Händen erhoben. Es wirkt so, als wäre er im Begriff mit der Badequeste auf den Eimer zu schlagen. Sein Blick gilt einem anderen Wilden Mann in einem Akanthusmedaillon über ihm.

Wilder Mann

Ein Wilder Mann steht in einem Akanthusmedaillon im Bas-de-page. Er hat einen Drehknoten um die Hüfte geschlungen und trägt einen Stechhelm mit dem Oberwappen König Wenzels darauf.

Drehknoten aus Farnranken

Auf die Gabel einer Akanthusranke im Bas-de-page wurde ein blau-brauner Drehknoten aus Farnranken gehängt.

Badeszene

In einem Akanthusmedaillon im Bas-de-page sitzt König Wenzel mit einer Bademagd. Sie pflegt gerade seine Haare, während er vor ihr auf dem Boden sitzt. Seine Scham wird von einer Badequeste bedeckt. Die Bademagd hat einen Drehknoten um den Kopf und einen um die Hüfte geschlungen. Beide Figuren blicken zu dem Wilden Mann im Akanthusmedaillon ihnen gegenüber.


EXO

1Und ín aller egiptiſchen erden
2Und vnſer herre er herte das her-
3cze pharaonís | vnd er hoꝛte ſie
4nicht | als vnſer hette geſproch
5en zu moyſi • Und vnſer herre
6ſprach zu moyſi • Urŭ ſtee ouff
7vnd ſte voꝛ herren pharao vnd
8ſprich zu ím • Alſo ſpricht got h͛re
9der hebꝛeer • Las geen meín volk
10das es mír opfer • Wenne an di
11ſer vriſt wil ich ſenden alle meíne
12pflage ouf deín hercze vnd ouf
13deíne knechte | vnd ouf deín volk
14das meín gleich nícht ſei ī aller
15erden • Wenne nv wil ich ous rec
16ken meín hant | vnd wil dich ſla-
17hen vnd deín volk mít ſeuche vn̄
18voꝛterben wirſtu von der erden
19wenne doꝛŭmbe hab ich dich ge
20ſaczt | das ich czeige ín dir meín
21ſtercke | Und das ich kv̆nd meí
22nen namen ín aller erden | noch
23heldeſtu meín volk | vnd wilt des
24nicht laſen • Sich ich wil regene
25moꝛgen an diſer ſtvnt gar vil
26groſes hagils | des glích nícht ge
27weſen iſt ín egipten von dem ta
28ge als es geſtiftet iſt | vncz bis
29an diſe gegewoꝛtige czeit • Sende
30doꝛŭmme nv vnd ſamme deín
31vich | vnd alles das du haſt vō
32dem acker • Wenne vnd iſt das
33der hagil ouf ſie vellet ſie ſter
34ben • Und der do voꝛchte gotes
35woꝛt von den knechten phara
36onís | der hies vlihen ſeíne die-

DUS

1ner vnd ir vích ín die heuſer •
2Aber der do voꝛſoumte gotes-
3woꝛt | der lies ſeín vich vnd ſeín
4knechte ouf dem acker • Und
5vnſer herre ſprach zu moyſi •
6Recke ous deín hant gegen
7dem hímel ſo das hagil werde
8ín aller egiptiſchen erden vb͛
9die leute vnd vber das vich •
10vnd vber alle wurcze der ek
11ker der egiptiſchen erden • U -
12Und moyſes rakte die rute ín
13den hímel • Und vnſer herre
14gab doner vnd hagil vnd lou
15fende plikczen ouf die erde
16-30Miniatur: Der Hagel- und Feurregen
31Und vnſer herre regente ha
32gil ouf die egiptiſche erde
33Und hagil vnd fewer glích
34gemiſchet wurden gefurt
35In ſulcher groſe was her daz
36alſo groſer hagil voꝛ ny waz

EXO

1Und ín aller egiptischen erden.
2Und vnser herre er herte das her-
3cze pharaonís | vnd er horte sie
4nicht, | als vnser hette gesproch-
5en zu moysi. • Und vnser herre
6sprach zu moysi: • Urŭ stee ouff
7vnd ste vor herren pharao vnd
8sprich zu ím: • Also spricht got, herre
9der hebreer: • Las geen meín volk,
10das es mír opfer, • Wenne an di-
11ser vrist wil ich senden alle meíne
12pflage ouf deín hercze vnd ouf
13deíne knechte | vnd ouf deín volk,
14das meín gleich nícht sei in aller
15erden. • Wenne nv wil ich ous rec-
16ken meín hant | vnd wil dich sla-
17hen vnd deín volk mít seuche vnd
18vorterben wirstu von der erden,
19wenne dorŭmbe hab ich dich ge-
20saczt, | das ich czeige ín dir meín
21stercke | Und das ich kv̆nd meí-
22nen namen ín aller erden, | noch
23heldestu meín volk | vnd wilt des
24nicht lasen. • Sich, ich wil regene
25morgen an diser stvnt gar vil
26groses hagils, | des glích nícht ge-
27wesen ist ín egipten von dem ta-
28ge, als es gestiftet ist | vncz bis
29an dise gegewortige czeit. • Sende
30dorŭmme nv vnd samme deín
31vich | vnd alles, das du hast, von
32dem acker, • Wenne vnd ist das
33der hagil ouf sie vellet, sie ster-
34ben. • Und der do vorchte gotes
35wort von den knechten phara-
36onís, | der hies vlihen seíne die-

DUS

1ner vnd ir vích ín die heuser. •
2Aber der do vorsoumte gotes
3wort, | der lies seín vich vnd seín
4knechte ouf dem acker. • Und
5vnser herre sprach zu moysi: •
6Recke ous deín hant gegen
7dem hímel, so das hagil werde
8ín aller egiptischen erden vber
9die leute vnd vber das vich •
10vnd vber alle wurcze der ek-
11ker der egiptischen erden. •
12Und moyses rakte die rute ín
13den hímel • Und vnser herre
14gab doner vnd hagil vnd lou-
15fende plikczen ouf die erde.
16-30Miniatur: Der Hagel- und Feurregen
31Und vnser herre regente ha-
32gil ouf die egiptische erde
33Und hagil vnd fewer glích
34gemischet wurden gefurt.
35In sulcher grose was her, daz
36also groser hagil vor ny waz

Vollilluminiertes Folio mit einer monoszenischen Miniatur in der rechten Spalte. Die Miniatur stellt den Hagel- und Feuerregen dar. Das Bildfeld wird von einem roten Akanthusfries eingerahmt. Danach folgt ein einfacher grüner Rahmen. Aus den vier Ecken des Rahmens, wie auch aus der Mittelachse, entspringen bunt-alternierende Akanthusranken. Die oberen beiden Ranken streben über die Textspalten hinaus. Die unteren beiden Ranken entfalten im Bas-de-page zwei Medaillons. Auf die Gabelung der Akanthusranken ist ein blau-brauner Drehknoten aus Farn ausgefädelt. Im linken Medaillon steht ein Wilder Mann mit Drehknoten und Oberwappen. Im rechten Medaillon sitzt König Wenzel mit einer Bademagd. Darunter steht ein Wilder Mann mit einer Badequeste und einem Wassereimer. Die Ranke wurde am rechten Blattrand beschnitten.

Der Hagel- und Feurregen

Der Herr selbst schleudert aus einer blauen Wolke goldene Blitze und weiße Hagelkörner auf die Erde herab. Darunter sitzt eine kleine Menschengruppe und blickt zum Himmel. Rechts davon steht der Pharao mit drei seiner Wahrsager und beobachtet ratlos die Unwetterplagen.

Die vorhergehende Seuchenplage, welche Mensch und Vieh befiel, wurde nicht dargestellt. Diese Beobachtung erscheint umso auffälliger, da sich die Beschreibung der Seuchenplage ebenfalls auf diesem Blatt befindet. Die Illustration folgt einerseits genau dem Bibeltext, da nicht nur die Ägypter, sondern auch ihre Felder vom Unwetter getroffen werden. Lediglich das Vieh, welches ebenfalls von den Hagelkörnern erschlagen wurde, wird nicht dargestellt. Diejenigen Ägypter, welche sich nicht vor dem Wort Gottes fürchteten, brachten sich und ihren Besitz nicht in Sicherheit, sodass sie dem tödlichen Unwetter ausgeliefert waren. Andererseits löst Moses laut Bibeltext das Unwetter aus, indem er seinen Stab zum Himmel streckt. Die Miniatur zeigt ihn jedoch nicht, sondern nur den Pharao und seine Gefolgschaft. Besonders aufmerksam ist die im Bibeltext genannte "Durchzuckung" des Hagels mit Blitzen zur Darstellung gebracht.

Wilder Mann

Ein Wilder Mann steht im Bas-de-page unter den Akanthusranken und hat einen Badeeimer und eine Badequeste in den Händen erhoben. Es wirkt so, als wäre er im Begriff mit der Badequeste auf den Eimer zu schlagen. Sein Blick gilt einem anderen Wilden Mann in einem Akanthusmedaillon über ihm.

Wilder Mann

Ein Wilder Mann steht in einem Akanthusmedaillon im Bas-de-page. Er hat einen Drehknoten um die Hüfte geschlungen und trägt einen Stechhelm mit dem Oberwappen König Wenzels darauf.

Drehknoten aus Farnranken

Auf die Gabel einer Akanthusranke im Bas-de-page wurde ein blau-brauner Drehknoten aus Farnranken gehängt.

Badeszene

In einem Akanthusmedaillon im Bas-de-page sitzt König Wenzel mit einer Bademagd. Sie pflegt gerade seine Haare, während er vor ihr auf dem Boden sitzt. Seine Scham wird von einer Badequeste bedeckt. Die Bademagd hat einen Drehknoten um den Kopf und einen um die Hüfte geschlungen. Beide Figuren blicken zu dem Wilden Mann im Akanthusmedaillon ihnen gegenüber.

Zitiervorschlag

Die Wenzelsbibel ‒ Digitale Edition und Analyse. Ein Kooperationsprojekt des Fachbereichs Germanistik der Universität Salzburg und der Österreichischen Nationalbibliothek, Version 3.0.0, 2024-05-06. URL: https://edition.onb.ac.at/wenzelsbibel.

Lizenzhinweis

Die Transkriptionen der Wenzelsbibel ist unter CC BY-SA 4.0 verfügbar. Weitere Informationen entnehmen Sie den Lizenzangaben.

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