GENE

1íuncvrowen dyna bꝛuder ſwert
2vnd giengen ín die ſtat kv̆nlich
3vnd erſlugen alle die manne e
4moꝛs | vnd ouch ſichem erſlugen
5ſie [*]| vnd namen ir ſweſter ous
6dem houſe ſichems • Und do ſie
7-22Miniatur: Die Jakobssöhne erschlagen die Männer von Sichem
23ous der ſtat quamen | do vilen
24eín die andern ſvne hern iacobs
25v̆ber die toten | vnd voꝛwŭſten
26die ſtat ín rache des noczogens
27Ire ſchaf vnd ire rínder vnd ire
28eſil vnd alles das do was ín irn
29heuſern vnd ouf irn eckern daz
30roubten ſie [*]• Und ir kínder vnd
31ire weip furten ſie hín gevang
32en • Do ſie das volbꝛachten • Do
33ſprach iacob czŏꝛníclichen czu
34ſymeon vnd zu leuí • Betrŭbet
35habt ír mích | vnd habt mích
36geheſſick gemachet den chana =

SIS

1neen vnd den phereſín den lant
2leuten diſer erden • Unſer iſt we
3níck | vnd gene [*]werden ſich ſā
4men | vnd werden mích ſlahen
5vnd werde voꝛtilget ich • vnd
6meín hous • Und ſie antwoꝛ
7ten • Nu wie ſold her gebꝛou
8chen alſo ſam eíner hurn vn
9ſer ſweſter • XXXU
10i   N der weile redte vnſer herre
11zu iacob ſprechende • Stee ouf
12vnd czeuch ouf ín die ſtat be
13thel | vnd wone do | vnd mache
14eínen alter gote | der dir erſcheȳ
15do du vlohſt eſau deínen bꝛu-
16der • Und iacob der rufte zu ſā
17men alle ſeínem geſínde vnd
18ſprach • Werft von euch di frem
19den gŏte | die ín ewer mitte ſínt
20vnd reínígt euch | vnd wandelt
21ewer gewant • Stet ouf vnd
22ſteige wir ouf gegen bethel •
23vnd machen do eínen alter vn
24ſerm herren | der mích erhoꝛte
25ín dem tage meíner betrubnŭſſ
26vnd was eín geverte meínes
27weges • Doꝛŭmbe gaben ſi ím
28alle ir fremden gŏte die ſie he
29ten | vnd die ŏꝛrínge die do wa
30ren ín iren oꝛen • Und her be
31grub ſie vnder eíner eichen [*]die
32do ſtet noch der ſtat ſichen • U
33Und do ſie czogen do begreiffe
34das erſchrekſal gotes [*]die ł
35v̆mbligenden ſtete | das ín keí
36ner toꝛſte noch volgen [*]do ſie

GENE

1íuncvrowen dyna bruder swert
2vnd giengen ín die stat kv̆nlich
3vnd erslugen alle die manne e-
4mors | vnd ouch sichem erslugen
5sie [*]| vnd namen ir swester ous
6dem house sichems. • Und do sie
7-22Miniatur: Die Jakobssöhne erschlagen die Männer von Sichem
23ous der stat quamen, | do vilen
24eín die andern svne hern iacobs
25v̆ber die toten | vnd vorwŭsten
26die stat ín rache des noczogens.
27Ire schaf vnd ire rínder vnd ire
28esil vnd alles, das do was ín irn
29heusern vnd ouf irn eckern, daz
30roubten sie [*]. • Und ir kínder vnd
31ire weip furten sie hín gevang-
32en. • Do sie das volbrachten, • Do
33sprach iacob czŏrníclichen czu
34symeon vnd zu leuí: • Betrŭbet
35habt ír mích | vnd habt mích
36gehessick gemachet den chana=

SIS

1neen vnd den pheresín, den lant
2leuten diser erden. • Unser ist we-
3níck | vnd gene [*]werden sich sam-
4men | vnd werden mích slahen
5vnd werde vortilget ich • vnd
6meín hous. • Und sie antwor-
7ten: • Nu wie sold her gebrou-
8chen also sam eíner hurn vn-
9ser swester? • XXXU
10iN der weile redte vnser herre
11zu iacob sprechende: • Stee ouf
12vnd czeuch ouf ín die stat be-
13thel | vnd wone do | vnd mache
14eínen alter gote, | der dir erscheyn,
15do du vlohst esau, deínen bru-
16der. • Und iacob der rufte zu sam-
17men alle seínem gesínde vnd
18sprach: • Werft von euch di frem-
19den gŏte, | die ín ewer mitte sínt
20vnd reínígt euch | vnd wandelt
21ewer gewant. • Stet ouf vnd
22steige wir ouf gegen bethel •
23vnd machen do eínen alter vn-
24serm herren, | der mích erhorte
25ín dem tage meíner betrubnŭss
26vnd was eín geverte meínes
27weges. • Dorŭmbe gaben si ím
28alle ir fremden gŏte, die sie he-
29ten | vnd die ŏrrínge, die do wa-
30ren ín iren oren. • Und her be-
31grub sie vnder eíner eichen [*], die
32do stet noch der stat sichen. •
33Und do sie czogen, do begreiffe
34das erschreksal gotes [*]die
35v̆mbligenden stete, | das ín keí-
36ner torste noch volgen [*], do sie

Vollilluminiertes Folio mit einer monoszenischen Miniatur in der linken Spalte. Die Söhne Jakobs stürmen die Stadt Sichem und erschlagen die Männer von Sichem. Aus einer Tür am rechten Bildrand wird Dina, die Tochter Jakobs, geführt. Vor ihr gehen ein Esel, ein Schaf und ein Ochse her. Die Miniatur wird von einem einfachen grünen Rahmen umfangen. Die Hufe des Esels überschreiten den Rahmen unten, wie auch oben die Türme der Stadt. Am rechten Rand ist der Rahmen durch ein dunkel grundiertes Band mit goldenen Verzierungen erweitert. Aus den linken Ecken des Rahmens entspringen bunt-alternierende Akanthusranken. Die rechte Leiste des Rahmens wurde zu einem Stab erweitert, welcher an den Enden bunt-alternierende Akanthusranken austreibt. Über den Spalten entfalten sich die Ranken bis an den Blattrand. Die Ranke im Bas-de-page verästelt sich zu mehreren Akanthuskreisen. Im Zentrum des Knotens hat ein Eisvogel Platz genommen. Die untere Ranke wurde am rechten Blattrand beschnitten.

Die Jakobssöhne erschlagen die Männer von Sichem

Die Söhne Jakobs haben die Stadt Sichem gestürmt. Hinter der Stadtmauer erschlagen sie drei Stadtbewohner. Es ist nicht erkennbar, ob sich darunter auch Sichem und sein Vater Hamor befinden. Aus einem Stadttor auf der rechten Seite wird die Tochter Jakobs, Dina, an der Hand herausgeführt. Vor ihr und ihrem Begleiter schreiten ein Esel, ein Schaf und ein Bock her. In einem linken Stadttor verschwinden weitere Söhne Jakobs.

Der Illuminator hat die Geschichte vereinfacht wiedergegeben. Aus dem rechten Stadttor treten Dina und zwei ihrer Brüder, die sie vom Gemetzel wegführen. Die Herde, welche vor ihnen geht, ist nur ein Teil der Beute. Die Söhne Jakobs nehmen im Text nicht nur das Vieh, sondern auch die Kinder und Frauen der Sichemiten mit sich, nachdem sie die Männer getötet haben. Die bereits getroffene Heiratsübereinkunft unter der Bedingung, dass sich alle männlichen Bewohner beschneiden lassen, gelangt nicht zur Darstellung. Die Türme der Stadt wie auch die Hufe der Tiere überschreiten den Rahmen der Miniatur.

Eisvogel

Auf einer Akanthusranke im Bas-de-page sitzt ein kleiner Eisvogel.


GENE

1íuncvrowen dyna bꝛuder ſwert
2vnd giengen ín die ſtat kv̆nlich
3vnd erſlugen alle die manne e
4moꝛs | vnd ouch ſichem erſlugen
5ſie [*]| vnd namen ir ſweſter ous
6dem houſe ſichems • Und do ſie
7-22Miniatur: Die Jakobssöhne erschlagen die Männer von Sichem
23ous der ſtat quamen | do vilen
24eín die andern ſvne hern iacobs
25v̆ber die toten | vnd voꝛwŭſten
26die ſtat ín rache des noczogens
27Ire ſchaf vnd ire rínder vnd ire
28eſil vnd alles das do was ín irn
29heuſern vnd ouf irn eckern daz
30roubten ſie [*]• Und ir kínder vnd
31ire weip furten ſie hín gevang
32en • Do ſie das volbꝛachten • Do
33ſprach iacob czŏꝛníclichen czu
34ſymeon vnd zu leuí • Betrŭbet
35habt ír mích | vnd habt mích
36geheſſick gemachet den chana =

SIS

1neen vnd den phereſín den lant
2leuten diſer erden • Unſer iſt we
3níck | vnd gene [*]werden ſich ſā
4men | vnd werden mích ſlahen
5vnd werde voꝛtilget ich • vnd
6meín hous • Und ſie antwoꝛ
7ten • Nu wie ſold her gebꝛou
8chen alſo ſam eíner hurn vn
9ſer ſweſter • XXXU
10i   N der weile redte vnſer herre
11zu iacob ſprechende • Stee ouf
12vnd czeuch ouf ín die ſtat be
13thel | vnd wone do | vnd mache
14eínen alter gote | der dir erſcheȳ
15do du vlohſt eſau deínen bꝛu-
16der • Und iacob der rufte zu ſā
17men alle ſeínem geſínde vnd
18ſprach • Werft von euch di frem
19den gŏte | die ín ewer mitte ſínt
20vnd reínígt euch | vnd wandelt
21ewer gewant • Stet ouf vnd
22ſteige wir ouf gegen bethel •
23vnd machen do eínen alter vn
24ſerm herren | der mích erhoꝛte
25ín dem tage meíner betrubnŭſſ
26vnd was eín geverte meínes
27weges • Doꝛŭmbe gaben ſi ím
28alle ir fremden gŏte die ſie he
29ten | vnd die ŏꝛrínge die do wa
30ren ín iren oꝛen • Und her be
31grub ſie vnder eíner eichen [*]die
32do ſtet noch der ſtat ſichen • U
33Und do ſie czogen do begreiffe
34das erſchrekſal gotes [*]die ł
35v̆mbligenden ſtete | das ín keí
36ner toꝛſte noch volgen [*]do ſie

GENE

1íuncvrowen dyna bruder swert
2vnd giengen ín die stat kv̆nlich
3vnd erslugen alle die manne e-
4mors | vnd ouch sichem erslugen
5sie [*]| vnd namen ir swester ous
6dem house sichems. • Und do sie
7-22Miniatur: Die Jakobssöhne erschlagen die Männer von Sichem
23ous der stat quamen, | do vilen
24eín die andern svne hern iacobs
25v̆ber die toten | vnd vorwŭsten
26die stat ín rache des noczogens.
27Ire schaf vnd ire rínder vnd ire
28esil vnd alles, das do was ín irn
29heusern vnd ouf irn eckern, daz
30roubten sie [*]. • Und ir kínder vnd
31ire weip furten sie hín gevang-
32en. • Do sie das volbrachten, • Do
33sprach iacob czŏrníclichen czu
34symeon vnd zu leuí: • Betrŭbet
35habt ír mích | vnd habt mích
36gehessick gemachet den chana=

SIS

1neen vnd den pheresín, den lant
2leuten diser erden. • Unser ist we-
3níck | vnd gene [*]werden sich sam-
4men | vnd werden mích slahen
5vnd werde vortilget ich • vnd
6meín hous. • Und sie antwor-
7ten: • Nu wie sold her gebrou-
8chen also sam eíner hurn vn-
9ser swester? • XXXU
10iN der weile redte vnser herre
11zu iacob sprechende: • Stee ouf
12vnd czeuch ouf ín die stat be-
13thel | vnd wone do | vnd mache
14eínen alter gote, | der dir erscheyn,
15do du vlohst esau, deínen bru-
16der. • Und iacob der rufte zu sam-
17men alle seínem gesínde vnd
18sprach: • Werft von euch di frem-
19den gŏte, | die ín ewer mitte sínt
20vnd reínígt euch | vnd wandelt
21ewer gewant. • Stet ouf vnd
22steige wir ouf gegen bethel •
23vnd machen do eínen alter vn-
24serm herren, | der mích erhorte
25ín dem tage meíner betrubnŭss
26vnd was eín geverte meínes
27weges. • Dorŭmbe gaben si ím
28alle ir fremden gŏte, die sie he-
29ten | vnd die ŏrrínge, die do wa-
30ren ín iren oren. • Und her be-
31grub sie vnder eíner eichen [*], die
32do stet noch der stat sichen. •
33Und do sie czogen, do begreiffe
34das erschreksal gotes [*]die
35v̆mbligenden stete, | das ín keí-
36ner torste noch volgen [*], do sie

Vollilluminiertes Folio mit einer monoszenischen Miniatur in der linken Spalte. Die Söhne Jakobs stürmen die Stadt Sichem und erschlagen die Männer von Sichem. Aus einer Tür am rechten Bildrand wird Dina, die Tochter Jakobs, geführt. Vor ihr gehen ein Esel, ein Schaf und ein Ochse her. Die Miniatur wird von einem einfachen grünen Rahmen umfangen. Die Hufe des Esels überschreiten den Rahmen unten, wie auch oben die Türme der Stadt. Am rechten Rand ist der Rahmen durch ein dunkel grundiertes Band mit goldenen Verzierungen erweitert. Aus den linken Ecken des Rahmens entspringen bunt-alternierende Akanthusranken. Die rechte Leiste des Rahmens wurde zu einem Stab erweitert, welcher an den Enden bunt-alternierende Akanthusranken austreibt. Über den Spalten entfalten sich die Ranken bis an den Blattrand. Die Ranke im Bas-de-page verästelt sich zu mehreren Akanthuskreisen. Im Zentrum des Knotens hat ein Eisvogel Platz genommen. Die untere Ranke wurde am rechten Blattrand beschnitten.

Die Jakobssöhne erschlagen die Männer von Sichem

Die Söhne Jakobs haben die Stadt Sichem gestürmt. Hinter der Stadtmauer erschlagen sie drei Stadtbewohner. Es ist nicht erkennbar, ob sich darunter auch Sichem und sein Vater Hamor befinden. Aus einem Stadttor auf der rechten Seite wird die Tochter Jakobs, Dina, an der Hand herausgeführt. Vor ihr und ihrem Begleiter schreiten ein Esel, ein Schaf und ein Bock her. In einem linken Stadttor verschwinden weitere Söhne Jakobs.

Der Illuminator hat die Geschichte vereinfacht wiedergegeben. Aus dem rechten Stadttor treten Dina und zwei ihrer Brüder, die sie vom Gemetzel wegführen. Die Herde, welche vor ihnen geht, ist nur ein Teil der Beute. Die Söhne Jakobs nehmen im Text nicht nur das Vieh, sondern auch die Kinder und Frauen der Sichemiten mit sich, nachdem sie die Männer getötet haben. Die bereits getroffene Heiratsübereinkunft unter der Bedingung, dass sich alle männlichen Bewohner beschneiden lassen, gelangt nicht zur Darstellung. Die Türme der Stadt wie auch die Hufe der Tiere überschreiten den Rahmen der Miniatur.

Eisvogel

Auf einer Akanthusranke im Bas-de-page sitzt ein kleiner Eisvogel.

Zitiervorschlag

Die Wenzelsbibel ‒ Digitale Edition und Analyse. Ein Kooperationsprojekt des Fachbereichs Germanistik der Universität Salzburg und der Österreichischen Nationalbibliothek, Version 6.0.0, 2024-11-06. URL: https://edition.onb.ac.at/wenzelsbibel.

Lizenzhinweis

Die Transkriptionen der Wenzelsbibel ist unter CC BY-SA 4.0 verfügbar. Weitere Informationen entnehmen Sie den Lizenzangaben.

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