GENE

1ten ſich des gar ſere | do ſie die teil
2enpfiengen die ſie von ím do na
3men • Und das grŏſte teil qwa-
4me beníamín • alſo das her ín ł
5fŭnf teilen ſie v̆ber trat • Nu trvn-
6ken vnd aſſen ſie mít ím | vnd
7wurden truncken [*]
8i   Oſeph aber • XLIIII
9gebot dem ſchaffer ſeínes houſes
10vnd ſprach • Fŭlle ire ſecke mít
11getreide | alſo vil doꝛ eín mag vn̄
12lege eínem yeclichem wider ſeín
13gelt oben ín den ſack [*]• Aber meí=
14nen ſilbereínen pecher | Vnd ł
15das lon | das her v̆mb den weicz
16gegeben hat lege oben ín den
17ſack [*]des íŭngiſten • Und es ge
18ſchach alſo • Und do es vrŭ was
19woꝛden | do wurden ſie gelaſen
20mít iren eſiln • Und do ſie ous
21der ſtat quamen | vnd warn ge
22czogen eín weníg fŭrbas • Do
23hies rŭfen ioſeph dem ſchaffer
24ſeínes houſes vnd ſprach • Ste
25ouf | vnd czeuch den mannen
26noch | vnd vach ſie | vnd ſprich |
27Woꝛumbe habt ir gegebn v̆bil
28v̆mb gut • Den kopf [*]den ír habt
29geſtoln | der iſt der kopf do meín
30herre ous tríncket • Und ín dem
31er pfligt zu weiſſagen • Gar
32eín bŏzes dínck habt ir getan •
33Und diſer tat als er hies | vnd
34vienk ſie noch eín ander vnd
35ſprach das • Und ſie antwoꝛ-
36ten • Woꝛŭmbe redet alſo vnſer

SIS

1herre das deíne knechte eín ſŭl
2che míſſetat haben begangen
3das gelt das wir funden oben
4ín den ſecken | das wir wider
5bꝛacht zu dir ous dem lande
6chanaan • Nu wie mag das
7noch gevolgen | ſo das wir ge
8ſtoln haben | ous deínes h͛ren
9hous golt oder ſilber • Bei wel
10chem deíner knechte das ge
11funden wirt | das du ſucheſt | •
12der ſterbe | vnd wir werden kne=
13chte deínes herren • Und her
14ſprach zu ín • Es werde alſo |
15noch ewerm vrteil • Bei wel
16chem das funden wirt der ſeí
17meín knecht • Aber ir werdet
18vrei • Und alſo endliche leg
19ten ſie abe an die erde ir ſecke
20-34Miniatur: Die Auffindung des Silberbechers
35Und taten ſie noch eín ander
36ouf • Die durch ſuchte heR

GENE

1ten sich des gar sere, | do sie die teil
2enpfiengen, die sie von ím do na-
3men. • Und das grŏste teil qwa-
4me beníamín, • also das her ín
5fŭnf teilen sie v̆ber trat. • Nu trvn-
6ken vnd assen sie mít ím | vnd
7wurden truncken [*]. •
8iOseph aber • XLIIII
9gebot dem schaffer seínes houses
10vnd sprach: • Fŭlle ire secke mít
11getreide | also vil dor eín mag vnd
12lege eínem yeclichem wider seín
13gelt oben ín den sack [*]. • Aber meí=
14nen silbereínen pecher | Vnd
15das lon, | das her v̆mb den weicz
16gegeben hat, lege oben ín den
17sack [*]des íŭngisten. • Und es ge-
18schach also. • Und do es vrŭ was
19worden, | do wurden sie gelasen
20mít iren esiln. • Und do sie ous
21der stat quamen, | vnd warn ge-
22czogen eín weníg fŭrbas, • Do
23hies rŭfen ioseph dem schaffer
24seínes houses vnd sprach: • Ste
25ouf | vnd czeuch den mannen
26noch | vnd vach sie | vnd sprich: |
27Worumbe habt ir gegebn v̆bil
28v̆mb gut? • Den kopf [*], den ír habt
29gestoln, | der ist der kopf, do meín
30herre ous tríncket • Und ín dem
31er pfligt zu weissagen. • Gar
32eín bŏzes dínck habt ir getan. •
33Und diser tat, als er hies, | vnd
34vienk sie noch eín ander vnd
35sprach das. • Und sie antwor-
36ten: • Worŭmbe redet also vnser

SIS

1herre, das deíne knechte eín sŭl-
2che míssetat haben begangen?
3das gelt das wir funden oben
4ín den secken, | das wir wider
5bracht zu dir ous dem lande
6chanaan. • Nu wie mag das
7noch gevolgen, | so das wir ge-
8stoln haben | ous deínes herren
9hous golt oder silber? • Bei wel-
10chem deíner knechte das ge-
11funden wirt, | das du suchest, | •
12der sterbe | vnd wir werden kne=
13chte deínes herren. • Und her
14sprach zu ín: • Es werde also |
15noch ewerm vrteil. • Bei wel-
16chem das funden wirt. der seí
17meín knecht. • Aber ir werdet
18vrei. • Und also endliche leg-
19ten sie abe an die erde ir secke
20-34Miniatur: Die Auffindung des Silberbechers
35Und taten sie noch eín ander
36ouf. • Die durch suchte her

Vollilluminiertes Folio mit einer monoszenischen Miniatur in der rechten Spalte. Das Thema der Miniatur ist die Auffindung des Silberbechers. Die Söhne Jakobs stehen vor dem thronenden Josef. Benjamin hat die Arme vor der Brust überkreuzt. Davor bringt ein Diener einen Getreidesack mit goldenem Gefäß dar. Die Miniatur wird von einem blass-grauem Rahmen umrundet. Aus den vier Ecken des Rahmens entspringen bunt-alternierende Akanthusranken. Die oberen beiden Ranken finden am Spaltenanfang zusammen. Die linke untere Ranke gabelt sich im Bas-de-page zu zwei Medaillons, deren Ausläufer am Seitenrand jeweils eine Blüte trägt. Auf dieser Blüte steht jeweils eine Bademagd mit einer Badequeste und einem Eimer in der Hand. Beide Bademägde sind zur Miniatur hingewandt. Die rechte Ranke wurde am Blattrand beschnitten.

Die Auffindung des Silberbechers

Josef thront vor seinen Brüdern und hat den Finger mahnend erhoben. Benjamin hat die Arme vor der Brust überkreuzt. Juda scheint sich bereits die Kleider vom Leib zu reißen und sich anstelle Benjamins aufzuopfern. Darunter steht ein Diener mit dem Getreidesack und unterbreitet Josef ein goldenes Gefäß.

Die übergroße und bärtige Gestalt Josefs drückt seine Überlegenheit aus. Benjamin hat die Arme vor der Brust überkreuzt. Juda reißt sich bereits aufopfernd die Kleider vom Leib, um für seinen Bruder Benjamin gerade zu stehen.

Bademagd mit Badeutensilien

Auf einem Ausläufer der Akanthusranken steht eine Bademagd mit einer Badequeste und einem Eimer. Sie blickt nach links in Richtung der Miniatur. Sie ist gespiegelt zu einer weiteren Bademagd am anderen Ende des Blattes positioniert.


GENE

1ten ſich des gar ſere | do ſie die teil
2enpfiengen die ſie von ím do na
3men • Und das grŏſte teil qwa-
4me beníamín • alſo das her ín ł
5fŭnf teilen ſie v̆ber trat • Nu trvn-
6ken vnd aſſen ſie mít ím | vnd
7wurden truncken [*]
8i   Oſeph aber • XLIIII
9gebot dem ſchaffer ſeínes houſes
10vnd ſprach • Fŭlle ire ſecke mít
11getreide | alſo vil doꝛ eín mag vn̄
12lege eínem yeclichem wider ſeín
13gelt oben ín den ſack [*]• Aber meí=
14nen ſilbereínen pecher | Vnd ł
15das lon | das her v̆mb den weicz
16gegeben hat lege oben ín den
17ſack [*]des íŭngiſten • Und es ge
18ſchach alſo • Und do es vrŭ was
19woꝛden | do wurden ſie gelaſen
20mít iren eſiln • Und do ſie ous
21der ſtat quamen | vnd warn ge
22czogen eín weníg fŭrbas • Do
23hies rŭfen ioſeph dem ſchaffer
24ſeínes houſes vnd ſprach • Ste
25ouf | vnd czeuch den mannen
26noch | vnd vach ſie | vnd ſprich |
27Woꝛumbe habt ir gegebn v̆bil
28v̆mb gut • Den kopf [*]den ír habt
29geſtoln | der iſt der kopf do meín
30herre ous tríncket • Und ín dem
31er pfligt zu weiſſagen • Gar
32eín bŏzes dínck habt ir getan •
33Und diſer tat als er hies | vnd
34vienk ſie noch eín ander vnd
35ſprach das • Und ſie antwoꝛ-
36ten • Woꝛŭmbe redet alſo vnſer

SIS

1herre das deíne knechte eín ſŭl
2che míſſetat haben begangen
3das gelt das wir funden oben
4ín den ſecken | das wir wider
5bꝛacht zu dir ous dem lande
6chanaan • Nu wie mag das
7noch gevolgen | ſo das wir ge
8ſtoln haben | ous deínes h͛ren
9hous golt oder ſilber • Bei wel
10chem deíner knechte das ge
11funden wirt | das du ſucheſt | •
12der ſterbe | vnd wir werden kne=
13chte deínes herren • Und her
14ſprach zu ín • Es werde alſo |
15noch ewerm vrteil • Bei wel
16chem das funden wirt der ſeí
17meín knecht • Aber ir werdet
18vrei • Und alſo endliche leg
19ten ſie abe an die erde ir ſecke
20-34Miniatur: Die Auffindung des Silberbechers
35Und taten ſie noch eín ander
36ouf • Die durch ſuchte heR

GENE

1ten sich des gar sere, | do sie die teil
2enpfiengen, die sie von ím do na-
3men. • Und das grŏste teil qwa-
4me beníamín, • also das her ín
5fŭnf teilen sie v̆ber trat. • Nu trvn-
6ken vnd assen sie mít ím | vnd
7wurden truncken [*]. •
8iOseph aber • XLIIII
9gebot dem schaffer seínes houses
10vnd sprach: • Fŭlle ire secke mít
11getreide | also vil dor eín mag vnd
12lege eínem yeclichem wider seín
13gelt oben ín den sack [*]. • Aber meí=
14nen silbereínen pecher | Vnd
15das lon, | das her v̆mb den weicz
16gegeben hat, lege oben ín den
17sack [*]des íŭngisten. • Und es ge-
18schach also. • Und do es vrŭ was
19worden, | do wurden sie gelasen
20mít iren esiln. • Und do sie ous
21der stat quamen, | vnd warn ge-
22czogen eín weníg fŭrbas, • Do
23hies rŭfen ioseph dem schaffer
24seínes houses vnd sprach: • Ste
25ouf | vnd czeuch den mannen
26noch | vnd vach sie | vnd sprich: |
27Worumbe habt ir gegebn v̆bil
28v̆mb gut? • Den kopf [*], den ír habt
29gestoln, | der ist der kopf, do meín
30herre ous tríncket • Und ín dem
31er pfligt zu weissagen. • Gar
32eín bŏzes dínck habt ir getan. •
33Und diser tat, als er hies, | vnd
34vienk sie noch eín ander vnd
35sprach das. • Und sie antwor-
36ten: • Worŭmbe redet also vnser

SIS

1herre, das deíne knechte eín sŭl-
2che míssetat haben begangen?
3das gelt das wir funden oben
4ín den secken, | das wir wider
5bracht zu dir ous dem lande
6chanaan. • Nu wie mag das
7noch gevolgen, | so das wir ge-
8stoln haben | ous deínes herren
9hous golt oder silber? • Bei wel-
10chem deíner knechte das ge-
11funden wirt, | das du suchest, | •
12der sterbe | vnd wir werden kne=
13chte deínes herren. • Und her
14sprach zu ín: • Es werde also |
15noch ewerm vrteil. • Bei wel-
16chem das funden wirt. der seí
17meín knecht. • Aber ir werdet
18vrei. • Und also endliche leg-
19ten sie abe an die erde ir secke
20-34Miniatur: Die Auffindung des Silberbechers
35Und taten sie noch eín ander
36ouf. • Die durch suchte her

Vollilluminiertes Folio mit einer monoszenischen Miniatur in der rechten Spalte. Das Thema der Miniatur ist die Auffindung des Silberbechers. Die Söhne Jakobs stehen vor dem thronenden Josef. Benjamin hat die Arme vor der Brust überkreuzt. Davor bringt ein Diener einen Getreidesack mit goldenem Gefäß dar. Die Miniatur wird von einem blass-grauem Rahmen umrundet. Aus den vier Ecken des Rahmens entspringen bunt-alternierende Akanthusranken. Die oberen beiden Ranken finden am Spaltenanfang zusammen. Die linke untere Ranke gabelt sich im Bas-de-page zu zwei Medaillons, deren Ausläufer am Seitenrand jeweils eine Blüte trägt. Auf dieser Blüte steht jeweils eine Bademagd mit einer Badequeste und einem Eimer in der Hand. Beide Bademägde sind zur Miniatur hingewandt. Die rechte Ranke wurde am Blattrand beschnitten.

Die Auffindung des Silberbechers

Josef thront vor seinen Brüdern und hat den Finger mahnend erhoben. Benjamin hat die Arme vor der Brust überkreuzt. Juda scheint sich bereits die Kleider vom Leib zu reißen und sich anstelle Benjamins aufzuopfern. Darunter steht ein Diener mit dem Getreidesack und unterbreitet Josef ein goldenes Gefäß.

Die übergroße und bärtige Gestalt Josefs drückt seine Überlegenheit aus. Benjamin hat die Arme vor der Brust überkreuzt. Juda reißt sich bereits aufopfernd die Kleider vom Leib, um für seinen Bruder Benjamin gerade zu stehen.

Bademagd mit Badeutensilien

Auf einem Ausläufer der Akanthusranken steht eine Bademagd mit einer Badequeste und einem Eimer. Sie blickt nach links in Richtung der Miniatur. Sie ist gespiegelt zu einer weiteren Bademagd am anderen Ende des Blattes positioniert.

Zitiervorschlag

Die Wenzelsbibel ‒ Digitale Edition und Analyse. Ein Kooperationsprojekt des Fachbereichs Germanistik der Universität Salzburg und der Österreichischen Nationalbibliothek, Version 6.0.0, 2024-11-06. URL: https://edition.onb.ac.at/wenzelsbibel.

Lizenzhinweis

Die Transkriptionen der Wenzelsbibel ist unter CC BY-SA 4.0 verfügbar. Weitere Informationen entnehmen Sie den Lizenzangaben.

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