GENESIS

1Und abel opferte von den vor
2driſten ſeíner hert vnd vō iren
3veiſteſten • Und vnſer herre d͛
4ſach zu abeln vnd zu ſeíner ga
5be | aber zu cayn vnd zu ſeíner
6gabe ſach er nicht • Und cayn
7wart erczŭrnet ſterclich vnd
8ſeín antlicze voꝛwandelte ſich
9Und vnſer herre ſprache czu
10ím • Woꝛŭmb biſtu czoꝛníge •
11Und woꝛŭmb voꝛvellet deín
12antlicze • Iſt das du wol tŭſt •
13das nymeſtu • Iſt das du aber
14v̆bíl tuſt zu hant an der tŭre
15iſt deín ſv̆nde • Sunder vnder dir
16wirt ir begerunge • Und du
17wirſt ir herſchen • Und cayn
18ſprach zu abeln ſeínem bꝛuder
19Gee wir hín fŭr • Und do ſi wa
20ren auf dem acker | do entſtŭnt
21cayn gegen abeln ſeínem bꝛu
22der vnd voꝛterbte ín • Und vn
23ſer herre ſprach zu cayn • Wo
24iſt abel deín bꝛuder • Der ant=
25woꝛte • Ich weiſſen nícht herre
26Bín ich nv meínes bꝛuders
27hírtman • Und her ſprach zu
28ím • was haſtu getan • ̃ Die
29ſtímme des blutes deínes bꝛu
30ders ſchríet zu mír aus der er
31den • Doꝛŭmbe nv wirſtu voꝛ
32fluchet auf der erden die do vf
33getan hat iren munt • Vnd
34hat enpfangen das blut deí-
35nes bꝛuders aus deíner hant
36wenne du ſie arbeiten wírſt

GENESIS

1ir frucht wirt ſie dir nícht gebē
2-16Miniatur: Kain erschlägt Abel/ Kain im Gespräch mit Gott
17Uoꝛfluchtig vnd irre wirſt du
18werden auf der erden alle die ł
19tage deínes lebens • Und cayn
20ſprach zu vnſerm herrē • Gro
21ſer iſt meín ſvnde wenne das
22ich rewe voꝛdiene • Sich heute
23wirfeſtu mich von der geſtalt
24der erden • Und voꝛ deínem ant
25licze werde ich voꝛboꝛgen vnd
26werde irre vnd voꝛfluchtig vf
27der erden • Eín yeclicher doꝛūbe
28der mích víndet der ermoꝛdet
29mích • Und vnſer h͛re ſprache
30zu ím • Mit níchte nicht geſchi=
31het das alſo | ſvnder yeclicher
32der do voꝛterbet cayn | wirt ſi
33benſtunt gepeíníget • Und
34got legte eín czeichen an caýn
35das ín nícht voꝛterbten alle
36die ín funden • Und aus alſo -

GENESIS

1Und abel opferte von den vor-
2dristen seíner hert vnd von iren
3veistesten. • Und vnser herre der
4sach zu abeln vnd zu seíner ga-
5be, | aber zu cayn vnd zu seíner
6gabe sach er nicht. • Und cayn
7wart erczŭrnet sterclich vnd
8seín antlicze vorwandelte sich.
9Und vnser herre sprache czu
10ím: • Worŭmb bistu czorníge? •
11Und worŭmb vorvellet deín
12antlicze? • Ist, das du wol tŭst, •
13das nymestu. • Ist, das du aber
14v̆bíl tust, zu hant an der tŭre
15ist deín sv̆nde. • Sunder vnder dir
16wirt ir begerunge • Und du
17wirst ir herschen. • Und cayn
18sprach zu abeln, seínem bruder:
19Gee wir hín fŭr. • Und do si wa-
20ren auf dem acker, | do entstŭnt
21cayn gegen abeln seínem bru-
22der vnd vorterbte ín. • Und vn-
23ser herre sprach zu cayn: • Wo
24ist abel deín bruder? • Der ant=
25worte: • Ich weiss nícht herre.
26Bín ich nv meínes bruders
27hírtman? • Und her sprach zu
28ím: • was hastu getan? • ̃ Die
29stímme des blutes deínes bru-
30ders schríet zu mír aus der er-
31den. • Dorŭmbe nv wirstu vor-
32fluchet auf der erden, die do vf-
33getan hat iren munt • Vnd
34hat enpfangen das blut deí-
35nes bruders aus deíner hant,
36wenne du sie arbeiten wírst,

GENESIS

1ir frucht wirt sie dir nícht geben,
2-16Miniatur: Kain erschlägt Abel/ Kain im Gespräch mit Gott
17Uorfluchtig vnd irre wirst du
18werden auf der erden alle die
19tage deínes lebens. • Und cayn
20sprach zu vnserm herren: • Gro-
21ser ist meín svnde, wenne das
22ich rewe vordiene. • Sich, heute
23wirfestu mich von der gestalt
24der erden. • Und vor deínem ant-
25licze werde ich vorborgen vnd
26werde irre vnd vorfluchtig vf
27der erden. • Eín yeclicher dorumbe,
28der mích víndet, der ermordet
29mích. • Und vnser herre sprache
30zu ím: • Mit níchte nicht geschi=
31het das also, | svnder yeclicher,
32der do vorterbet cayn, | wirt si-
33benstunt gepeíníget. • Und
34got legte eín czeichen an caýn,
35das ín nícht vorterbten alle,
36die ín funden. • Und aus also -

Vollilluminiertes Folio mit einer pluriszenischen Miniatur in der rechten Spalte. In der linken Bildhälfte erschlägt Kain Abel mit einem Stock. In der rechten Bildhälfte ist Kain im Gespräch mit Gott. Der Rahmen der Miniatur ist mit braun-violett alternierenden Akanthusranken ausgefüllt. Aus den Ecken des Rahmens entspringen weitere Akanthusranken. Die rechte obere Ranke erstreckt sich über die beiden Spalten und ist mit einer weiteren Ranke aus der linken oberen Ecke verbunden. Ebenfalls entspringt eine Ranke aus der Mitte des Rahmens. Ihr gegenüber auf gleicher Höhe ist ein Knoten in einen Stab geformt, der die Ranken im oberen Teil der Seite mit dem Bas-de-page verbindet. Aus der linken unteren Ecke sprießen weitere Akanthusranken, die nach unten wegwachsen und sich um den Stab drehen. Im Bas-de-page entfalten sich zwei Ranken aus dem Stab, die eine linke und eine rechte Blase aus Akanthus bilden. Dazwischen ist ein blauer Drehknoten eingebunden. In beiden Medaillons sitzt je ein Eisvogel mit einem Spruchband im Schnabel. Auf den Bändern ist die Parole "toho pzde toho" zu lesen. Über den Ausläufern der Ranken sitzt zu jeder Seite ein Fantasievogel mit jeweils einem Buchstaben "e" im Schnabel. Die Vögel sind zur Mitte einander zugewendet. Der linke Ausläufer wurde am Blattrand beschnitten.

Kain erschlägt Abel/ Kain im Gespräch mit Gott

In der linken Bildhälfte erschlägt Kain Abel beim Schafe hüten mit einem Stock. Abel liegt auf dem Boden und hat die linke Hand schützend vor seinem Bruder erhoben. Das Blut aus seiner Kopfwunde ist durch einen feinen Blutstrahl mit Gott verbunden. Dieser blickt in der rechten oberen Ecke auf das Geschehen herab. Rechts ist Kain mit Gott im Gespräch dargestellt. Er hält den blutigen Stock in der Hand.

In dieser Miniatur wird ein besonderer Zusammenhang durch den Blutstrahl hergestellt. Dieser verbindet den Ackerboden mit Gott und verbildlicht die Aussage des Bibeltextes, wonach die Erde wegen der Besudelung zu Gott schreit.

Eisvogel

In beiden Akanthusmedaillons sitzt je ein Eisvogel mit einem Spruchband im Schnabel. Auf den Bändern steht die Parole "toho pzde toho" geschrieben.

Spruchband

Zwei Spruchbänder werden von einem Eisvogel im Schnabel gehalten. Auf den Bändern steht die Parole "toho pzde toho" geschrieben.

Blauer Drehknoten

Im Bas-de-page ist zwischen zwei Akanthusranken ein blauer Drehknoten eingebunden.

Fantasievogel mit dem Buchstaben "e" im Schnabel

Über den Ausläufern der Ranken sitzt zu jeder Seite ein Fantasievogel mit jeweils einem Buchstaben "e" im Schnabel. Die Vögel sind einander zugewandt. Der linke Ausläufer wurde beschnitten, da die untere Akanthusblase aus dem Nichts entspringt.


GENESIS

1Und abel opferte von den vor
2driſten ſeíner hert vnd vō iren
3veiſteſten • Und vnſer herre d͛
4ſach zu abeln vnd zu ſeíner ga
5be | aber zu cayn vnd zu ſeíner
6gabe ſach er nicht • Und cayn
7wart erczŭrnet ſterclich vnd
8ſeín antlicze voꝛwandelte ſich
9Und vnſer herre ſprache czu
10ím • Woꝛŭmb biſtu czoꝛníge •
11Und woꝛŭmb voꝛvellet deín
12antlicze • Iſt das du wol tŭſt •
13das nymeſtu • Iſt das du aber
14v̆bíl tuſt zu hant an der tŭre
15iſt deín ſv̆nde • Sunder vnder dir
16wirt ir begerunge • Und du
17wirſt ir herſchen • Und cayn
18ſprach zu abeln ſeínem bꝛuder
19Gee wir hín fŭr • Und do ſi wa
20ren auf dem acker | do entſtŭnt
21cayn gegen abeln ſeínem bꝛu
22der vnd voꝛterbte ín • Und vn
23ſer herre ſprach zu cayn • Wo
24iſt abel deín bꝛuder • Der ant=
25woꝛte • Ich weiſſen nícht herre
26Bín ich nv meínes bꝛuders
27hírtman • Und her ſprach zu
28ím • was haſtu getan • ̃ Die
29ſtímme des blutes deínes bꝛu
30ders ſchríet zu mír aus der er
31den • Doꝛŭmbe nv wirſtu voꝛ
32fluchet auf der erden die do vf
33getan hat iren munt • Vnd
34hat enpfangen das blut deí-
35nes bꝛuders aus deíner hant
36wenne du ſie arbeiten wírſt

GENESIS

1ir frucht wirt ſie dir nícht gebē
2-16Miniatur: Kain erschlägt Abel/ Kain im Gespräch mit Gott
17Uoꝛfluchtig vnd irre wirſt du
18werden auf der erden alle die ł
19tage deínes lebens • Und cayn
20ſprach zu vnſerm herrē • Gro
21ſer iſt meín ſvnde wenne das
22ich rewe voꝛdiene • Sich heute
23wirfeſtu mich von der geſtalt
24der erden • Und voꝛ deínem ant
25licze werde ich voꝛboꝛgen vnd
26werde irre vnd voꝛfluchtig vf
27der erden • Eín yeclicher doꝛūbe
28der mích víndet der ermoꝛdet
29mích • Und vnſer h͛re ſprache
30zu ím • Mit níchte nicht geſchi=
31het das alſo | ſvnder yeclicher
32der do voꝛterbet cayn | wirt ſi
33benſtunt gepeíníget • Und
34got legte eín czeichen an caýn
35das ín nícht voꝛterbten alle
36die ín funden • Und aus alſo -

GENESIS

1Und abel opferte von den vor-
2dristen seíner hert vnd von iren
3veistesten. • Und vnser herre der
4sach zu abeln vnd zu seíner ga-
5be, | aber zu cayn vnd zu seíner
6gabe sach er nicht. • Und cayn
7wart erczŭrnet sterclich vnd
8seín antlicze vorwandelte sich.
9Und vnser herre sprache czu
10ím: • Worŭmb bistu czorníge? •
11Und worŭmb vorvellet deín
12antlicze? • Ist, das du wol tŭst, •
13das nymestu. • Ist, das du aber
14v̆bíl tust, zu hant an der tŭre
15ist deín sv̆nde. • Sunder vnder dir
16wirt ir begerunge • Und du
17wirst ir herschen. • Und cayn
18sprach zu abeln, seínem bruder:
19Gee wir hín fŭr. • Und do si wa-
20ren auf dem acker, | do entstŭnt
21cayn gegen abeln seínem bru-
22der vnd vorterbte ín. • Und vn-
23ser herre sprach zu cayn: • Wo
24ist abel deín bruder? • Der ant=
25worte: • Ich weiss nícht herre.
26Bín ich nv meínes bruders
27hírtman? • Und her sprach zu
28ím: • was hastu getan? • ̃ Die
29stímme des blutes deínes bru-
30ders schríet zu mír aus der er-
31den. • Dorŭmbe nv wirstu vor-
32fluchet auf der erden, die do vf-
33getan hat iren munt • Vnd
34hat enpfangen das blut deí-
35nes bruders aus deíner hant,
36wenne du sie arbeiten wírst,

GENESIS

1ir frucht wirt sie dir nícht geben,
2-16Miniatur: Kain erschlägt Abel/ Kain im Gespräch mit Gott
17Uorfluchtig vnd irre wirst du
18werden auf der erden alle die
19tage deínes lebens. • Und cayn
20sprach zu vnserm herren: • Gro-
21ser ist meín svnde, wenne das
22ich rewe vordiene. • Sich, heute
23wirfestu mich von der gestalt
24der erden. • Und vor deínem ant-
25licze werde ich vorborgen vnd
26werde irre vnd vorfluchtig vf
27der erden. • Eín yeclicher dorumbe,
28der mích víndet, der ermordet
29mích. • Und vnser herre sprache
30zu ím: • Mit níchte nicht geschi=
31het das also, | svnder yeclicher,
32der do vorterbet cayn, | wirt si-
33benstunt gepeíníget. • Und
34got legte eín czeichen an caýn,
35das ín nícht vorterbten alle,
36die ín funden. • Und aus also -

Vollilluminiertes Folio mit einer pluriszenischen Miniatur in der rechten Spalte. In der linken Bildhälfte erschlägt Kain Abel mit einem Stock. In der rechten Bildhälfte ist Kain im Gespräch mit Gott. Der Rahmen der Miniatur ist mit braun-violett alternierenden Akanthusranken ausgefüllt. Aus den Ecken des Rahmens entspringen weitere Akanthusranken. Die rechte obere Ranke erstreckt sich über die beiden Spalten und ist mit einer weiteren Ranke aus der linken oberen Ecke verbunden. Ebenfalls entspringt eine Ranke aus der Mitte des Rahmens. Ihr gegenüber auf gleicher Höhe ist ein Knoten in einen Stab geformt, der die Ranken im oberen Teil der Seite mit dem Bas-de-page verbindet. Aus der linken unteren Ecke sprießen weitere Akanthusranken, die nach unten wegwachsen und sich um den Stab drehen. Im Bas-de-page entfalten sich zwei Ranken aus dem Stab, die eine linke und eine rechte Blase aus Akanthus bilden. Dazwischen ist ein blauer Drehknoten eingebunden. In beiden Medaillons sitzt je ein Eisvogel mit einem Spruchband im Schnabel. Auf den Bändern ist die Parole "toho pzde toho" zu lesen. Über den Ausläufern der Ranken sitzt zu jeder Seite ein Fantasievogel mit jeweils einem Buchstaben "e" im Schnabel. Die Vögel sind zur Mitte einander zugewendet. Der linke Ausläufer wurde am Blattrand beschnitten.

Kain erschlägt Abel/ Kain im Gespräch mit Gott

In der linken Bildhälfte erschlägt Kain Abel beim Schafe hüten mit einem Stock. Abel liegt auf dem Boden und hat die linke Hand schützend vor seinem Bruder erhoben. Das Blut aus seiner Kopfwunde ist durch einen feinen Blutstrahl mit Gott verbunden. Dieser blickt in der rechten oberen Ecke auf das Geschehen herab. Rechts ist Kain mit Gott im Gespräch dargestellt. Er hält den blutigen Stock in der Hand.

In dieser Miniatur wird ein besonderer Zusammenhang durch den Blutstrahl hergestellt. Dieser verbindet den Ackerboden mit Gott und verbildlicht die Aussage des Bibeltextes, wonach die Erde wegen der Besudelung zu Gott schreit.

Eisvogel

In beiden Akanthusmedaillons sitzt je ein Eisvogel mit einem Spruchband im Schnabel. Auf den Bändern steht die Parole "toho pzde toho" geschrieben.

Spruchband

Zwei Spruchbänder werden von einem Eisvogel im Schnabel gehalten. Auf den Bändern steht die Parole "toho pzde toho" geschrieben.

Blauer Drehknoten

Im Bas-de-page ist zwischen zwei Akanthusranken ein blauer Drehknoten eingebunden.

Fantasievogel mit dem Buchstaben "e" im Schnabel

Über den Ausläufern der Ranken sitzt zu jeder Seite ein Fantasievogel mit jeweils einem Buchstaben "e" im Schnabel. Die Vögel sind einander zugewandt. Der linke Ausläufer wurde beschnitten, da die untere Akanthusblase aus dem Nichts entspringt.

Zitiervorschlag

Die Wenzelsbibel ‒ Digitale Edition und Analyse. Ein Kooperationsprojekt des Fachbereichs Germanistik der Universität Salzburg und der Österreichischen Nationalbibliothek, Version 3.0.0, 2024-05-06. URL: https://edition.onb.ac.at/wenzelsbibel.

Lizenzhinweis

Die Transkriptionen der Wenzelsbibel ist unter CC BY-SA 4.0 verfügbar. Weitere Informationen entnehmen Sie den Lizenzangaben.

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