GENE

1trourig • Do vragte her ſie ſpre
2chende • Woꝛŭmbe iſt ewer ge
3ſtalt heute betrubter wenne
4voꝛ • Und ſie antwoꝛten • Trov̆
5me hab wír geſehen vnd nye-
6mant iſt hie der vns ſie ous
7lege • Und ioſeph der ſprach
8zu ín • Nu wie | iſt nicht gotis
9die ouslegunge • Saget mír
10was habt ir geſehen • Nu ſag
11te ím der erſte der probſt der
12ſchenken ſeínen trovm • Ich
13ſach voꝛ mír eínen weínſtok
14an dem waren drei weínrebē
15die wurffen ous gemehlich
16loup vnd blŭte | vnd noch der
17blŭte ſach ich die weíntrou
18ben czeitigen • Und den kelch
19pharaonís hete ich ī meíner
20hant • Nu nam ich doꝛumbe
21die trouben | vnd dꝛuckte ſie
22ín den kelch vnd gab trínkē
23herren pharaon • Ioſeph ant
24woꝛte • Das iſt die des trou
25mes ouflegunge • Drei weín
26reben | drei tage noch ſínt • ł
27noch den gedenken wirt pha
28rao deíner meiſterſchaft vn̄
29wirt dich ſetczen wider an
30deín ampt • Und wirſt ím
31reichen den kelch noch deínē
32ſíten | als du voꝛ haſt gepflo
33gen • Nur alleíne gedencke
34meín wenne dir wol wirdet
35ſeín | Und tu mít mír barm-
36herczicheit | ſo das du rateſt

SIS

1gŭtlichen herren pharaon | das
2er mích neme ous diſem kerc
3ker • wenne ich bín deuplichn
4ab getragen von der hebꝛaiſch
5en erden • Und hie vnſchuldi-
6clichen ín den kercker geleget •
7Nu ſach der pecken meiſter daz
8er den trovm voꝛnv̆nfticlichn
9hett entſloſſen vnd ſprach • Ich
10hab geſehen eínen | trovm wie
11das ich hette drei kŏꝛbe meles
12ouf meínem houbte • Und ín
13eínem koꝛbe der do was der al
14lir obꝛíſte | tragen allirlei ſpíſe
15die man machet ous bakwerk
16vnd ſach doꝛous eſſen die vogil
17-30Miniatur: Josef deutet die Träume der Hofbeamten im Gefängnis
31Ioſeph antwoꝛte • Das iſt die
32ouſlegunge des trovmes • Dreí
33kŏꝛbe | drei tage noch ſínt noch
34den pharao wirt ouf heben ł
35deín houbt vnd wirt dich an
36eín kreucz hengen | vnd die

GENE

1trourig. • Do vragte her sie spre-
2chende: • Worŭmbe ist ewer ge-
3stalt heute betrubter wenne
4vor? • Und sie antworten: • Trov̆-
5me hab wír gesehen vnd nye-
6mant ist hie, der vns sie ous-
7lege. • Und ioseph der sprach
8zu ín: • Nu wie | ist nicht gotis
9die ouslegunge. • Saget mír,
10was habt ir gesehen! • Nu sag-
11te ím der erste, der probst der
12schenken, seínen trovm: • Ich
13sach vor mír eínen weínstok.
14an dem waren drei weínreben
15die wurffen ous gemehlich
16loup vnd blŭte | vnd noch der
17blŭte sach ich die weíntrou-
18ben czeitigen. • Und den kelch
19pharaonís hete ich in meíner
20hant. • Nu nam ich dorumbe
21die trouben | vnd druckte sie
22ín den kelch vnd gab trínken
23herren pharaon. • Ioseph ant-
24worte: • Das ist die des trou-
25mes ouflegunge: • Drei weín-
26reben | drei tage noch sínt. •
27noch den gedenken wirt pha-
28rao deíner meisterschaft vnd
29wirt dich setczen wider an
30deín ampt • Und wirst ím
31reichen den kelch noch deínen
32síten, | als du vor hast gepflo-
33gen. • Nur alleíne gedencke
34meín, wenne dir wol wirdet
35seín | Und tu mít mír barm-
36herczicheit, | so das du ratest

SIS

1gŭtlichen herren pharaon, | das
2er mích neme ous disem kerc-
3ker. • wenne ich bín deuplichn
4ab getragen von der hebraisch-
5en erden • Und hie vnschuldi-
6clichen ín den kercker geleget. •
7Nu sach der pecken meister, daz
8er den trovm vornv̆nfticlichn
9hett entslossen vnd sprach: • Ich
10hab gesehen eínen | trovm, wie
11das ich hette drei kŏrbe meles
12ouf meínem houbte. • Und ín
13eínem korbe, der do was der al-
14lir obríste, | tragen allirlei spíse,
15die man machet ous bakwerk
16vnd sach dorous essen die vogil.
17-30Miniatur: Josef deutet die Träume der Hofbeamten im Gefängnis
31Ioseph antworte: • Das ist die
32ouslegunge des trovmes: • Dreí
33kŏrbe | drei tage noch sínt. noch
34den pharao wirt ouf heben
35deín houbt vnd wirt dich an
36eín kreucz hengen | vnd die

Vollilluminiertes Folio mit einer monoszenischen Miniatur in der rechten Spalte. Josef deutet die Träume der Hofbeamten im Gefängnis. Die drei Figuren stehen hinter Gittern. Josef ist nach vorne gewandt und die beiden Hofbeamten sind ihm zugewandt, aber von Ketten um ihre Hälse zurückgehalten. Um das Gefängnishäuschen herum ist eine Mauer gezogen. Die Miniatur wird von einem einfachen grünen Rahmen umschlossen. Aus den vier Ecken des Rahmens entspringen bunt-alternierende Akanthusranken. Die beiden linken Ranken gabeln sich mehrmals und die entstandenen Zwischenräume wurden farbig grundiert und mit goldenen Punzierungen versehen. Die linke obere Ranke führt durch einen Helm mit der Helmzier Wenzels IV. und breitet weitere Ranken über den Textspalten aus. Die untere Ranke bildet zwei Kreise aus und verläuft bis zum Blattrand. Im Zwischenraum der Gabelung ist ein Buchstabe "e" eingefügt. Unter den Ranken schwebt das Reichswappen (schwarzer Adler auf goldenem Grund). Der rechte Ausläufer der Ranke wurde am Blattrand beschnitten, sowie die Helmzier am oberen Blattrand.

Josef deutet die Träume der Hofbeamten im Gefängnis

Josef und die Hofbeamten sitzen hinter Gittern. Die Hofbeamten sind Josef zugewandt, werden aber von ihren Halsketten zurückgehalten. Josef ist nach vorne gewandt und hat die Hand erhoben. Das Gefängnisgebäude ist von einer steinernen Mauer umgeben.

Die Auslegung der Träume wird durch das Gestikulieren Josefs angedeutet. Die beiden Hofbeamten scheinen ihm zu huldigen und zu danken. Möglicherweise kann diese Miniatur mit der Gefangenschaft König Wenzels IV. in Verbindung gesetzt werden, denn die Randmotive unterstreichen besonders den Anspruch auf den deutschen Thron.

Buchstabe "e"

Im Bas-de-page steht im Zwischenraum zweier Akanthusranken ein Buchstabe "e".

Reichswappen

Im Bas-de-page ist unterhalb zweier Akanthusranken das Reichswappen eingesetzt.

Oberwappen

Am Spaltenanfang wurde ein Stechhelm mit der Helmzier Wenzels (Oberwappen) auf eine Akanthusranke aufgesetzt. Er besteht aus schwarzen Adlerschwingen mit goldenen Verzierungen, die aus einem Kronreif hervorwachsen. Aus dem Visier des Helmes entspringen weitere Akanthusranken.


GENE

1trourig • Do vragte her ſie ſpre
2chende • Woꝛŭmbe iſt ewer ge
3ſtalt heute betrubter wenne
4voꝛ • Und ſie antwoꝛten • Trov̆
5me hab wír geſehen vnd nye-
6mant iſt hie der vns ſie ous
7lege • Und ioſeph der ſprach
8zu ín • Nu wie | iſt nicht gotis
9die ouslegunge • Saget mír
10was habt ir geſehen • Nu ſag
11te ím der erſte der probſt der
12ſchenken ſeínen trovm • Ich
13ſach voꝛ mír eínen weínſtok
14an dem waren drei weínrebē
15die wurffen ous gemehlich
16loup vnd blŭte | vnd noch der
17blŭte ſach ich die weíntrou
18ben czeitigen • Und den kelch
19pharaonís hete ich ī meíner
20hant • Nu nam ich doꝛumbe
21die trouben | vnd dꝛuckte ſie
22ín den kelch vnd gab trínkē
23herren pharaon • Ioſeph ant
24woꝛte • Das iſt die des trou
25mes ouflegunge • Drei weín
26reben | drei tage noch ſínt • ł
27noch den gedenken wirt pha
28rao deíner meiſterſchaft vn̄
29wirt dich ſetczen wider an
30deín ampt • Und wirſt ím
31reichen den kelch noch deínē
32ſíten | als du voꝛ haſt gepflo
33gen • Nur alleíne gedencke
34meín wenne dir wol wirdet
35ſeín | Und tu mít mír barm-
36herczicheit | ſo das du rateſt

SIS

1gŭtlichen herren pharaon | das
2er mích neme ous diſem kerc
3ker • wenne ich bín deuplichn
4ab getragen von der hebꝛaiſch
5en erden • Und hie vnſchuldi-
6clichen ín den kercker geleget •
7Nu ſach der pecken meiſter daz
8er den trovm voꝛnv̆nfticlichn
9hett entſloſſen vnd ſprach • Ich
10hab geſehen eínen | trovm wie
11das ich hette drei kŏꝛbe meles
12ouf meínem houbte • Und ín
13eínem koꝛbe der do was der al
14lir obꝛíſte | tragen allirlei ſpíſe
15die man machet ous bakwerk
16vnd ſach doꝛous eſſen die vogil
17-30Miniatur: Josef deutet die Träume der Hofbeamten im Gefängnis
31Ioſeph antwoꝛte • Das iſt die
32ouſlegunge des trovmes • Dreí
33kŏꝛbe | drei tage noch ſínt noch
34den pharao wirt ouf heben ł
35deín houbt vnd wirt dich an
36eín kreucz hengen | vnd die

GENE

1trourig. • Do vragte her sie spre-
2chende: • Worŭmbe ist ewer ge-
3stalt heute betrubter wenne
4vor? • Und sie antworten: • Trov̆-
5me hab wír gesehen vnd nye-
6mant ist hie, der vns sie ous-
7lege. • Und ioseph der sprach
8zu ín: • Nu wie | ist nicht gotis
9die ouslegunge. • Saget mír,
10was habt ir gesehen! • Nu sag-
11te ím der erste, der probst der
12schenken, seínen trovm: • Ich
13sach vor mír eínen weínstok.
14an dem waren drei weínreben
15die wurffen ous gemehlich
16loup vnd blŭte | vnd noch der
17blŭte sach ich die weíntrou-
18ben czeitigen. • Und den kelch
19pharaonís hete ich in meíner
20hant. • Nu nam ich dorumbe
21die trouben | vnd druckte sie
22ín den kelch vnd gab trínken
23herren pharaon. • Ioseph ant-
24worte: • Das ist die des trou-
25mes ouflegunge: • Drei weín-
26reben | drei tage noch sínt. •
27noch den gedenken wirt pha-
28rao deíner meisterschaft vnd
29wirt dich setczen wider an
30deín ampt • Und wirst ím
31reichen den kelch noch deínen
32síten, | als du vor hast gepflo-
33gen. • Nur alleíne gedencke
34meín, wenne dir wol wirdet
35seín | Und tu mít mír barm-
36herczicheit, | so das du ratest

SIS

1gŭtlichen herren pharaon, | das
2er mích neme ous disem kerc-
3ker. • wenne ich bín deuplichn
4ab getragen von der hebraisch-
5en erden • Und hie vnschuldi-
6clichen ín den kercker geleget. •
7Nu sach der pecken meister, daz
8er den trovm vornv̆nfticlichn
9hett entslossen vnd sprach: • Ich
10hab gesehen eínen | trovm, wie
11das ich hette drei kŏrbe meles
12ouf meínem houbte. • Und ín
13eínem korbe, der do was der al-
14lir obríste, | tragen allirlei spíse,
15die man machet ous bakwerk
16vnd sach dorous essen die vogil.
17-30Miniatur: Josef deutet die Träume der Hofbeamten im Gefängnis
31Ioseph antworte: • Das ist die
32ouslegunge des trovmes: • Dreí
33kŏrbe | drei tage noch sínt. noch
34den pharao wirt ouf heben
35deín houbt vnd wirt dich an
36eín kreucz hengen | vnd die

Vollilluminiertes Folio mit einer monoszenischen Miniatur in der rechten Spalte. Josef deutet die Träume der Hofbeamten im Gefängnis. Die drei Figuren stehen hinter Gittern. Josef ist nach vorne gewandt und die beiden Hofbeamten sind ihm zugewandt, aber von Ketten um ihre Hälse zurückgehalten. Um das Gefängnishäuschen herum ist eine Mauer gezogen. Die Miniatur wird von einem einfachen grünen Rahmen umschlossen. Aus den vier Ecken des Rahmens entspringen bunt-alternierende Akanthusranken. Die beiden linken Ranken gabeln sich mehrmals und die entstandenen Zwischenräume wurden farbig grundiert und mit goldenen Punzierungen versehen. Die linke obere Ranke führt durch einen Helm mit der Helmzier Wenzels IV. und breitet weitere Ranken über den Textspalten aus. Die untere Ranke bildet zwei Kreise aus und verläuft bis zum Blattrand. Im Zwischenraum der Gabelung ist ein Buchstabe "e" eingefügt. Unter den Ranken schwebt das Reichswappen (schwarzer Adler auf goldenem Grund). Der rechte Ausläufer der Ranke wurde am Blattrand beschnitten, sowie die Helmzier am oberen Blattrand.

Josef deutet die Träume der Hofbeamten im Gefängnis

Josef und die Hofbeamten sitzen hinter Gittern. Die Hofbeamten sind Josef zugewandt, werden aber von ihren Halsketten zurückgehalten. Josef ist nach vorne gewandt und hat die Hand erhoben. Das Gefängnisgebäude ist von einer steinernen Mauer umgeben.

Die Auslegung der Träume wird durch das Gestikulieren Josefs angedeutet. Die beiden Hofbeamten scheinen ihm zu huldigen und zu danken. Möglicherweise kann diese Miniatur mit der Gefangenschaft König Wenzels IV. in Verbindung gesetzt werden, denn die Randmotive unterstreichen besonders den Anspruch auf den deutschen Thron.

Buchstabe "e"

Im Bas-de-page steht im Zwischenraum zweier Akanthusranken ein Buchstabe "e".

Reichswappen

Im Bas-de-page ist unterhalb zweier Akanthusranken das Reichswappen eingesetzt.

Oberwappen

Am Spaltenanfang wurde ein Stechhelm mit der Helmzier Wenzels (Oberwappen) auf eine Akanthusranke aufgesetzt. Er besteht aus schwarzen Adlerschwingen mit goldenen Verzierungen, die aus einem Kronreif hervorwachsen. Aus dem Visier des Helmes entspringen weitere Akanthusranken.

Zitiervorschlag

Die Wenzelsbibel ‒ Digitale Edition und Analyse. Ein Kooperationsprojekt des Fachbereichs Germanistik der Universität Salzburg und der Österreichischen Nationalbibliothek, Version 3.0.0, 2024-05-06. URL: https://edition.onb.ac.at/wenzelsbibel.

Lizenzhinweis

Die Transkriptionen der Wenzelsbibel ist unter CC BY-SA 4.0 verfügbar. Weitere Informationen entnehmen Sie den Lizenzangaben.

LinksInformation

Das Bildmaterial dieser Webseite sind Reproduktionen aus den Sammlungen der Österreichischen Nationalbibliothek.