GENESIS

1wirdeſtu geberen deíne ſvne vnd
2vnder des mannes gewalt wirſt
3du ſeín vnd er wirt vber dich h͛
4ſchen • Czu adam voꝛwar ſpꝛach
5er • Doꝛŭmbe das du vnderteníg
6biſt geweſt der ſtímme deíner
7hauſvrowen vnd haſt geſſen
8von dem bovme von dem ich dir
9gepoten hette das du des nícht
10ſoldeſt eſſen • Uoꝛfluchet ſei die
11erde ín deínem wercke • In arbeit
12wirſtu ſie eſſen [*]alle die tage deí-
13nes lebens • Dŏꝛner vnd diſteln
14wirt ſie dir tragen vnd wierſt
15eſſen die wurcze der erden • In
16dem ſweiſſe deínes antlitczes
17wirſtu eſſen deín bꝛot bis das
18du wider kvmeſt ín die erden
19aus der du genvmen biſt wen
20ne ſtoup bíſtu vnd czu ſtoube
21wirdeſtu werden • Und adam
22nante ſeín hauſvrowe eua | do
23von das ſie eín muter was al
24ler lebendíngen • Und got herre
25machte adamen • vnd Seíner
26hauſvrowen aus heŭten rŏk
27ke vnd tat ín die an vnd ſpꝛach
28Secht wie adam woꝛden yſt
29recht ſam eíner aus vns kŭn
30nende gutes vnd bŏſes • Dor
31v̆mbe nv das er icht laſe ſein
32hant vnd neme ouch von dem
33holcze des lebens vnd eſſe vnd
34lebe ewiclich • Und aus ſtieſſe
35ín got der herre aus dem para=
36díſe der wolluſt • das er arbeite

GENESIS

1die erden aus der er was ge
2nvmen • Und aus treip er a
3damen vnd ſaczte ín [*] voꝛ das
4paradis der wolluſt den engel
5cherubín vnd eín fewrín ſwert
6vnd eínen reutlíng [*] des weges
7czu hŭten czu dem holcze des
8-23Miniatur: Die Vertreibung aus dem Paradies
24lebens • IIII • • CA
25Adam voꝛwar erkante •
26euam ſeín hauſvrowe •
27die enpfieng vnd gebar cayn
28vnd ſprach • Beſeſſen [*] habe ich
29eínen menſchen bei gote • Und
30czu hant aber ſie gebar ſeínen
31bꝛuder abel • Es was abel eín ſ
32ſchafhirte | vnd cayn eín acker
33man • Aber noch víl tagen geſch=
34ach das ſo das cayn von den fr=
35fruchten der fruchten [*]der erden
36opferte gabe vnſerm herren [*]

GENESIS

1wirdestu geberen deíne svne vnd
2vnder des mannes gewalt wirst
3du seín vnd er wirt vber dich her-
4schen. • Czu adam vorwar sprach
5er: • Dorŭmbe, das du vnderteníg
6bist gewest der stímme deíner
7hausvrowen vnd hast gessen
8von dem bovme, von dem ich dir
9gepoten hette, das du des nícht
10soldest essen, • Uorfluchet sei die
11erde ín deínem wercke. • In arbeit
12wirstu sie essen [*]alle die tage deí-
13nes lebens. • Dŏrner vnd disteln
14wirt sie dir tragen vnd wierst
15essen die wurcze der erden. • In
16dem sweisse deínes antlitczes
17wirstu essen deín brot, bis das
18du wider kvmest ín die erden,
19aus der du genvmen bist, wen-
20ne stoup bístu vnd czu stoube
21wirdestu werden. • Und adam
22nante seín hausvrowe eua | do
23von, das sie eín muter was al-
24ler lebendíngen. • Und got herre
25machte adamen • vnd seíner
26hausvrowen aus heŭten rŏk-
27ke vnd tat ín die an vnd sprach:
28Secht, wie adam worden yst
29recht sam eíner aus vns, kŭn-
30nende gutes vnd bŏses. • Dor-
31v̆mbe nv, das er icht lase sein
32hant vnd neme ouch von dem
33holcze des lebens vnd esse vnd
34lebe ewiclich. • Und aus stiesse
35ín got der herre aus dem para=
36díse der wollust, • das er arbeite

GENESIS

1die erden, aus der er was ge-
2nvmen. • Und aus treip er a-
3damen vnd saczte ín [*] vor das
4paradis der wollust den engel
5cherubín vnd eín fewrín swert
6vnd eínen reutlíng [*], des weges
7czu hŭten czu dem holcze des
8-23Miniatur: Die Vertreibung aus dem Paradies
24lebens. • IIII • • CAPITULUM
25Adam vorwar erkante •
26euam seín hausvrowe. •
27die enpfieng vnd gebar cayn
28vnd sprach: • Besessen [*] habe ich
29eínen menschen bei gote. • Und
30czu hant aber sie gebar seínen
31bruder abel. • Es was abel eín
32schafhirte | vnd cayn eín acker-
33man. • Aber noch víl tagen gesch=
34ach das so, das cayn von den
35fruchten der fruchten [*]der erden
36opferte gabe vnserm herren [*]. •

Vollilluminiertes Folio mit monoszenischer Miniatur in der rechten Spalte. Der Erzengel Cherubim vertreibt Adam und Eva mit seinem Feuerschwert aus dem Paradies. Der dunkelblaue Grund mit goldenem Fleuronné-Besatz in der Miniatur zieht sich über den Rahmen nach links hinaus und wird dort von einem rosa Stab begrenzt. Aus den beiden rechten Ecken des Miniaturrahmens entspringen Akanthusranken, die sich zu einem Medaillon formen und mit einem ähnlichen blau- und rosafarbenen goldenen Grund gefüllt sind. Aus den linken Ecken entspringen bunt-alternierende Akanthusranken, welche sich um den Stab herum nach oben und unten entfalten. Der Stab erweitert sich über den Textspalten zu zwei Akanthusranken. Diese ringeln sich in der Mitte zusammen und verjüngen sich nach außen hin. Im Bas-de-page entfaltet der Stab weitere Akanthusmedaillons, welche durch einen Drehknoten aus Akanthusblättern verbunden sind. Der Knoten wurde an der unteren Kante beschnitten. Im linken Medaillon ist König Wenzel in ein "e" eingebunden, welcher der Bademagd zu seiner Rechten einen Blick zuwirft und in seiner Hand ein Spruchband mit der Parole "toho pzde toho" hält. Über den weiteren Akanthusausläufen linkerhand fliegt ein Eisvogel mit einem Spruchband im Schnabel. Darauf steht "toho pzde toho". Rechts vom Drehknoten in einem Akanthusmedaillon steht eine Bademagd mit Wassereimer und Queste in den Händen. Sie blickt nach links zu König Wenzel hinüber. Die Blickrichtungen und Positionierung der beiden Figuren hat auffallende Parallelität zu Adam und Eva in der Miniatur. Gespiegelt zur linken Seite fliegt über den rechten Akanthusausläufern ein Eisvogel mit einem Spruchband mit der Parole "toho pzde toho". Ein goldenes Initial-"A" in der rechten Spalte wurde mit blauem Fleuronné ausgefüllt, welches sich bis an das Ende der Spalte erstreckt.

Die Vertreibung aus dem Paradies

Der Erzengel Cherubim hat die rechte Hand erhoben und vertreibt Adam und Eva aus dem Paradiesgarten. Seine Gestalt und sein Flammenschwert sind in rot gehalten. Adam und Eva bedecken ihre Scham mit Blätterwedeln. Sie verlassen das Tor des Gartens auf einer blumenübersäten Wiese nach rechts. Adam hat schamvoll die Hand vor das Gesicht genommen und Eva blickt auf den Engel zurück.

Auf diesem Folio werden weder die Versuchung Evas, noch der Sündenfall direkt illustriert. Stattdessen werden die Folgen ins Bild gebracht: Die Haltung Adams drückt Betroffenheit und Reue aus, während Eva sich fragend nach ihrem Gefährten umsieht. Adam wird vom Engel Cherubim an der Schulter gefasst und vorwärtsgeschoben. In anderen Darstellungen der Vertreibung tragen Adam und Eva bereits Kleider, welche sie von Gott erhielten. Zur Bedeckung ihrer Schambereiche verwenden Eva und Adam in diesem Fall eine Badequeste, wie sie normalerweise von den Bademägden in den Marginalien getragen werden. Da sich die Maleranweisungen in der Regel strikt an den Text der Vulgata halten, geht Theisen von einem Eingriff des Illuminators aus. Denn der Text der WB verwendet nicht die Bezeichnung "perizomata" aus der lateinischen Vorlage, was mit "Umgürtungen" übersetzt werden kann, sondern setzt stattdessen "qwesten" dort ein. Folglich hat sich der Maler direkt am Text der WB orientiert. Da es sich hierbei um eine vielfach illustrierte Textstelle handelt, ist diese Beobachtung umso erstaunlicher. Vergleicht man dies mit der historisierten Initiale am Beginn der Genesis, welche die Schöpfungstage illustiert, so fällt auf, dass auf Höhe des Medaillons von Adam und Eva als Randmotive eine Bademagd mit Badequeste und ein König Wenzel gefangen in einem Buchstaben "e" eingefügt wurden.

Drehknoten aus Farnranken

Im Bas-de-page befindet sich ein großer Drehknoten aus Akanthusranken, der von zwei seitlichen Medaillons ergänzt wird.

König Wenzel im Block des "e"

Im linken Medaillon ist König Wenzel in einen Buchstaben "e" eingebunden. Er wirft der Bademagd zu seiner Rechten einen Blick zu und hält in seiner Hand ein Spruchband.

Spruchband

Ein Spruchband mit der Parole "toho pzde toho" wird von König Wenzel in der Hand gehalten. Zwei weitere Spruchbänder werden von zwei Eisvögel links und rechts gehalten.

Bademagd mit Wassereimer und Badequast

Rechts vom Drehknoten in einem Akanthusmedaillon steht eine Bademagd mit Wassereimer und Queste in den Händen. Sie blickt nach links zu König Wenzel hinüber.

Fliegender Eisvogel

Im Bas-de-page fliegen zwei Eisvögel mit einem Spruchband mit der Parole "toho pzde toho" im Schnabel über den Akanthusausläufern. Sie sind einander zugewandt.


GENESIS

1wirdeſtu geberen deíne ſvne vnd
2vnder des mannes gewalt wirſt
3du ſeín vnd er wirt vber dich h͛
4ſchen • Czu adam voꝛwar ſpꝛach
5er • Doꝛŭmbe das du vnderteníg
6biſt geweſt der ſtímme deíner
7hauſvrowen vnd haſt geſſen
8von dem bovme von dem ich dir
9gepoten hette das du des nícht
10ſoldeſt eſſen • Uoꝛfluchet ſei die
11erde ín deínem wercke • In arbeit
12wirſtu ſie eſſen [*]alle die tage deí-
13nes lebens • Dŏꝛner vnd diſteln
14wirt ſie dir tragen vnd wierſt
15eſſen die wurcze der erden • In
16dem ſweiſſe deínes antlitczes
17wirſtu eſſen deín bꝛot bis das
18du wider kvmeſt ín die erden
19aus der du genvmen biſt wen
20ne ſtoup bíſtu vnd czu ſtoube
21wirdeſtu werden • Und adam
22nante ſeín hauſvrowe eua | do
23von das ſie eín muter was al
24ler lebendíngen • Und got herre
25machte adamen • vnd Seíner
26hauſvrowen aus heŭten rŏk
27ke vnd tat ín die an vnd ſpꝛach
28Secht wie adam woꝛden yſt
29recht ſam eíner aus vns kŭn
30nende gutes vnd bŏſes • Dor
31v̆mbe nv das er icht laſe ſein
32hant vnd neme ouch von dem
33holcze des lebens vnd eſſe vnd
34lebe ewiclich • Und aus ſtieſſe
35ín got der herre aus dem para=
36díſe der wolluſt • das er arbeite

GENESIS

1die erden aus der er was ge
2nvmen • Und aus treip er a
3damen vnd ſaczte ín [*] voꝛ das
4paradis der wolluſt den engel
5cherubín vnd eín fewrín ſwert
6vnd eínen reutlíng [*] des weges
7czu hŭten czu dem holcze des
8-23Miniatur: Die Vertreibung aus dem Paradies
24lebens • IIII • • CA
25Adam voꝛwar erkante •
26euam ſeín hauſvrowe •
27die enpfieng vnd gebar cayn
28vnd ſprach • Beſeſſen [*] habe ich
29eínen menſchen bei gote • Und
30czu hant aber ſie gebar ſeínen
31bꝛuder abel • Es was abel eín ſ
32ſchafhirte | vnd cayn eín acker
33man • Aber noch víl tagen geſch=
34ach das ſo das cayn von den fr=
35fruchten der fruchten [*]der erden
36opferte gabe vnſerm herren [*]

GENESIS

1wirdestu geberen deíne svne vnd
2vnder des mannes gewalt wirst
3du seín vnd er wirt vber dich her-
4schen. • Czu adam vorwar sprach
5er: • Dorŭmbe, das du vnderteníg
6bist gewest der stímme deíner
7hausvrowen vnd hast gessen
8von dem bovme, von dem ich dir
9gepoten hette, das du des nícht
10soldest essen, • Uorfluchet sei die
11erde ín deínem wercke. • In arbeit
12wirstu sie essen [*]alle die tage deí-
13nes lebens. • Dŏrner vnd disteln
14wirt sie dir tragen vnd wierst
15essen die wurcze der erden. • In
16dem sweisse deínes antlitczes
17wirstu essen deín brot, bis das
18du wider kvmest ín die erden,
19aus der du genvmen bist, wen-
20ne stoup bístu vnd czu stoube
21wirdestu werden. • Und adam
22nante seín hausvrowe eua | do
23von, das sie eín muter was al-
24ler lebendíngen. • Und got herre
25machte adamen • vnd seíner
26hausvrowen aus heŭten rŏk-
27ke vnd tat ín die an vnd sprach:
28Secht, wie adam worden yst
29recht sam eíner aus vns, kŭn-
30nende gutes vnd bŏses. • Dor-
31v̆mbe nv, das er icht lase sein
32hant vnd neme ouch von dem
33holcze des lebens vnd esse vnd
34lebe ewiclich. • Und aus stiesse
35ín got der herre aus dem para=
36díse der wollust, • das er arbeite

GENESIS

1die erden, aus der er was ge-
2nvmen. • Und aus treip er a-
3damen vnd saczte ín [*] vor das
4paradis der wollust den engel
5cherubín vnd eín fewrín swert
6vnd eínen reutlíng [*], des weges
7czu hŭten czu dem holcze des
8-23Miniatur: Die Vertreibung aus dem Paradies
24lebens. • IIII • • CAPITULUM
25Adam vorwar erkante •
26euam seín hausvrowe. •
27die enpfieng vnd gebar cayn
28vnd sprach: • Besessen [*] habe ich
29eínen menschen bei gote. • Und
30czu hant aber sie gebar seínen
31bruder abel. • Es was abel eín
32schafhirte | vnd cayn eín acker-
33man. • Aber noch víl tagen gesch=
34ach das so, das cayn von den
35fruchten der fruchten [*]der erden
36opferte gabe vnserm herren [*]. •

Vollilluminiertes Folio mit monoszenischer Miniatur in der rechten Spalte. Der Erzengel Cherubim vertreibt Adam und Eva mit seinem Feuerschwert aus dem Paradies. Der dunkelblaue Grund mit goldenem Fleuronné-Besatz in der Miniatur zieht sich über den Rahmen nach links hinaus und wird dort von einem rosa Stab begrenzt. Aus den beiden rechten Ecken des Miniaturrahmens entspringen Akanthusranken, die sich zu einem Medaillon formen und mit einem ähnlichen blau- und rosafarbenen goldenen Grund gefüllt sind. Aus den linken Ecken entspringen bunt-alternierende Akanthusranken, welche sich um den Stab herum nach oben und unten entfalten. Der Stab erweitert sich über den Textspalten zu zwei Akanthusranken. Diese ringeln sich in der Mitte zusammen und verjüngen sich nach außen hin. Im Bas-de-page entfaltet der Stab weitere Akanthusmedaillons, welche durch einen Drehknoten aus Akanthusblättern verbunden sind. Der Knoten wurde an der unteren Kante beschnitten. Im linken Medaillon ist König Wenzel in ein "e" eingebunden, welcher der Bademagd zu seiner Rechten einen Blick zuwirft und in seiner Hand ein Spruchband mit der Parole "toho pzde toho" hält. Über den weiteren Akanthusausläufen linkerhand fliegt ein Eisvogel mit einem Spruchband im Schnabel. Darauf steht "toho pzde toho". Rechts vom Drehknoten in einem Akanthusmedaillon steht eine Bademagd mit Wassereimer und Queste in den Händen. Sie blickt nach links zu König Wenzel hinüber. Die Blickrichtungen und Positionierung der beiden Figuren hat auffallende Parallelität zu Adam und Eva in der Miniatur. Gespiegelt zur linken Seite fliegt über den rechten Akanthusausläufern ein Eisvogel mit einem Spruchband mit der Parole "toho pzde toho". Ein goldenes Initial-"A" in der rechten Spalte wurde mit blauem Fleuronné ausgefüllt, welches sich bis an das Ende der Spalte erstreckt.

Die Vertreibung aus dem Paradies

Der Erzengel Cherubim hat die rechte Hand erhoben und vertreibt Adam und Eva aus dem Paradiesgarten. Seine Gestalt und sein Flammenschwert sind in rot gehalten. Adam und Eva bedecken ihre Scham mit Blätterwedeln. Sie verlassen das Tor des Gartens auf einer blumenübersäten Wiese nach rechts. Adam hat schamvoll die Hand vor das Gesicht genommen und Eva blickt auf den Engel zurück.

Auf diesem Folio werden weder die Versuchung Evas, noch der Sündenfall direkt illustriert. Stattdessen werden die Folgen ins Bild gebracht: Die Haltung Adams drückt Betroffenheit und Reue aus, während Eva sich fragend nach ihrem Gefährten umsieht. Adam wird vom Engel Cherubim an der Schulter gefasst und vorwärtsgeschoben. In anderen Darstellungen der Vertreibung tragen Adam und Eva bereits Kleider, welche sie von Gott erhielten. Zur Bedeckung ihrer Schambereiche verwenden Eva und Adam in diesem Fall eine Badequeste, wie sie normalerweise von den Bademägden in den Marginalien getragen werden. Da sich die Maleranweisungen in der Regel strikt an den Text der Vulgata halten, geht Theisen von einem Eingriff des Illuminators aus. Denn der Text der WB verwendet nicht die Bezeichnung "perizomata" aus der lateinischen Vorlage, was mit "Umgürtungen" übersetzt werden kann, sondern setzt stattdessen "qwesten" dort ein. Folglich hat sich der Maler direkt am Text der WB orientiert. Da es sich hierbei um eine vielfach illustrierte Textstelle handelt, ist diese Beobachtung umso erstaunlicher. Vergleicht man dies mit der historisierten Initiale am Beginn der Genesis, welche die Schöpfungstage illustiert, so fällt auf, dass auf Höhe des Medaillons von Adam und Eva als Randmotive eine Bademagd mit Badequeste und ein König Wenzel gefangen in einem Buchstaben "e" eingefügt wurden.

Drehknoten aus Farnranken

Im Bas-de-page befindet sich ein großer Drehknoten aus Akanthusranken, der von zwei seitlichen Medaillons ergänzt wird.

König Wenzel im Block des "e"

Im linken Medaillon ist König Wenzel in einen Buchstaben "e" eingebunden. Er wirft der Bademagd zu seiner Rechten einen Blick zu und hält in seiner Hand ein Spruchband.

Spruchband

Ein Spruchband mit der Parole "toho pzde toho" wird von König Wenzel in der Hand gehalten. Zwei weitere Spruchbänder werden von zwei Eisvögel links und rechts gehalten.

Bademagd mit Wassereimer und Badequast

Rechts vom Drehknoten in einem Akanthusmedaillon steht eine Bademagd mit Wassereimer und Queste in den Händen. Sie blickt nach links zu König Wenzel hinüber.

Fliegender Eisvogel

Im Bas-de-page fliegen zwei Eisvögel mit einem Spruchband mit der Parole "toho pzde toho" im Schnabel über den Akanthusausläufern. Sie sind einander zugewandt.

Zitiervorschlag

Die Wenzelsbibel ‒ Digitale Edition und Analyse. Ein Kooperationsprojekt des Fachbereichs Germanistik der Universität Salzburg und der Österreichischen Nationalbibliothek, Version 6.0.0, 2024-11-06. URL: https://edition.onb.ac.at/wenzelsbibel.

Lizenzhinweis

Die Transkriptionen der Wenzelsbibel ist unter CC BY-SA 4.0 verfügbar. Weitere Informationen entnehmen Sie den Lizenzangaben.

LinksInformation

Das Bildmaterial dieser Webseite sind Reproduktionen aus den Sammlungen der Österreichischen Nationalbibliothek.