Der Erzengel Cherubim hat die rechte Hand erhoben und vertreibt Adam und Eva aus dem Paradiesgarten. Seine Gestalt und sein Flammenschwert sind in rot gehalten. Adam und Eva bedecken ihre Scham mit Blätterwedeln. Sie verlassen das Tor des Gartens auf einer blumenübersäten Wiese nach rechts. Adam hat schamvoll die Hand vor das Gesicht genommen und Eva blickt auf den Engel zurück.
Auf diesem Folio werden weder die Versuchung Evas, noch der Sündenfall direkt illustriert. Stattdessen werden die Folgen ins Bild gebracht: Die Haltung Adams drückt Betroffenheit und Reue aus, während Eva sich fragend nach ihrem Gefährten umsieht. Adam wird vom Engel Cherubim an der Schulter gefasst und vorwärtsgeschoben. In anderen Darstellungen der Vertreibung tragen Adam und Eva bereits Kleider, welche sie von Gott erhielten. Zur Bedeckung ihrer Schambereiche verwenden Eva und Adam in diesem Fall eine Badequeste, wie sie normalerweise von den Bademägden in den Marginalien getragen werden. Da sich die Maleranweisungen in der Regel strikt an den Text der Vulgata halten, geht Theisen von einem Eingriff des Illuminators aus. Denn der Text der WB verwendet nicht die Bezeichnung "perizomata" aus der lateinischen Vorlage, was mit "Umgürtungen" übersetzt werden kann, sondern setzt stattdessen "qwesten" dort ein. Folglich hat sich der Maler direkt am Text der WB orientiert. Da es sich hierbei um eine vielfach illustrierte Textstelle handelt, ist diese Beobachtung umso erstaunlicher. Vergleicht man dies mit der historisierten Initiale am Beginn der Genesis, welche die Schöpfungstage illustiert, so fällt auf, dass auf Höhe des Medaillons von Adam und Eva als Randmotive eine Bademagd mit Badequeste und ein König Wenzel gefangen in einem Buchstaben "e" eingefügt wurden.
Im Bas-de-page befindet sich ein großer Drehknoten aus Akanthusranken, der von zwei seitlichen Medaillons ergänzt wird.
Im linken Medaillon ist König Wenzel in einen Buchstaben "e" eingebunden. Er wirft der Bademagd zu seiner Rechten einen Blick zu und hält in seiner Hand ein Spruchband.
Ein Spruchband mit der Parole "toho pzde toho" wird von König Wenzel in der Hand gehalten. Zwei weitere Spruchbänder werden von zwei Eisvögel links und rechts gehalten.
Rechts vom Drehknoten in einem Akanthusmedaillon steht eine Bademagd mit Wassereimer und Queste in den Händen. Sie blickt nach links zu König Wenzel hinüber.
Im Bas-de-page fliegen zwei Eisvögel mit einem Spruchband mit der Parole "toho pzde toho" im Schnabel über den Akanthusausläufern. Sie sind einander zugewandt.
Der Erzengel Cherubim hat die rechte Hand erhoben und vertreibt Adam und Eva aus dem Paradiesgarten. Seine Gestalt und sein Flammenschwert sind in rot gehalten. Adam und Eva bedecken ihre Scham mit Blätterwedeln. Sie verlassen das Tor des Gartens auf einer blumenübersäten Wiese nach rechts. Adam hat schamvoll die Hand vor das Gesicht genommen und Eva blickt auf den Engel zurück.
Auf diesem Folio werden weder die Versuchung Evas, noch der Sündenfall direkt illustriert. Stattdessen werden die Folgen ins Bild gebracht: Die Haltung Adams drückt Betroffenheit und Reue aus, während Eva sich fragend nach ihrem Gefährten umsieht. Adam wird vom Engel Cherubim an der Schulter gefasst und vorwärtsgeschoben. In anderen Darstellungen der Vertreibung tragen Adam und Eva bereits Kleider, welche sie von Gott erhielten. Zur Bedeckung ihrer Schambereiche verwenden Eva und Adam in diesem Fall eine Badequeste, wie sie normalerweise von den Bademägden in den Marginalien getragen werden. Da sich die Maleranweisungen in der Regel strikt an den Text der Vulgata halten, geht Theisen von einem Eingriff des Illuminators aus. Denn der Text der WB verwendet nicht die Bezeichnung "perizomata" aus der lateinischen Vorlage, was mit "Umgürtungen" übersetzt werden kann, sondern setzt stattdessen "qwesten" dort ein. Folglich hat sich der Maler direkt am Text der WB orientiert. Da es sich hierbei um eine vielfach illustrierte Textstelle handelt, ist diese Beobachtung umso erstaunlicher. Vergleicht man dies mit der historisierten Initiale am Beginn der Genesis, welche die Schöpfungstage illustiert, so fällt auf, dass auf Höhe des Medaillons von Adam und Eva als Randmotive eine Bademagd mit Badequeste und ein König Wenzel gefangen in einem Buchstaben "e" eingefügt wurden.
Im Bas-de-page befindet sich ein großer Drehknoten aus Akanthusranken, der von zwei seitlichen Medaillons ergänzt wird.
Im linken Medaillon ist König Wenzel in einen Buchstaben "e" eingebunden. Er wirft der Bademagd zu seiner Rechten einen Blick zu und hält in seiner Hand ein Spruchband.
Ein Spruchband mit der Parole "toho pzde toho" wird von König Wenzel in der Hand gehalten. Zwei weitere Spruchbänder werden von zwei Eisvögel links und rechts gehalten.
Rechts vom Drehknoten in einem Akanthusmedaillon steht eine Bademagd mit Wassereimer und Queste in den Händen. Sie blickt nach links zu König Wenzel hinüber.
Im Bas-de-page fliegen zwei Eisvögel mit einem Spruchband mit der Parole "toho pzde toho" im Schnabel über den Akanthusausläufern. Sie sind einander zugewandt.
Die Wenzelsbibel ‒ Digitale Edition und Analyse. Ein Kooperationsprojekt des Fachbereichs Germanistik der Universität Salzburg und der Österreichischen Nationalbibliothek, Version 6.0.0, 2024-11-06. URL: https://edition.onb.ac.at/wenzelsbibel.
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