GENE

1nícht notdurft ſprach iacob [*]
2Des eínen bedarf ich | das ich
3genade vínde voꝛ deínen ougē
4meín herre [*]• Und alſo wider
5karte eſau des ſelben tages hín
6wider [*]| den er kvmen was ge
7gen ſeír • Und iacob der quam
8gegen ſochot • Und bowte do
9eín hous vnd ſtakte ſeíne ge
10czelt [*]| vnd czoch ín die ſtat ſa
11lem der ſichímíten • Die do iſt
12ín dem lande chanaan • Noch
13dem do er wider kumen was
14von der ſtat meſopotamía v̆z
15dem lande ſyria • Und wonte
16bei der gegnŏt [*]vnd koufte ím
17eín teil eínes ackers | ín dem er
18geſtakt hette die geczelt | von
19den kíndern emoꝛ des vaters ſy
20chen v̆mb hundert ſchaf | vnd
21richte do ouf eínen alter • Und
22-35Miniatur: Jakob lässt sich bei Salem nieder
36rufte ouf dem an den ſtarcken

SIS

1got iſrahels • XXX • IIII • ᵐ
2o   us gieng aber dyna die
3tochter lye das ſie be
4ſchowte die vrowen des ſelbē
5landes • Do die erſach ſichem
6emoꝛs euei ſvn | der furſte des
7ſelben landes • Der begond ſie
8liep zu haben | vnd czuckte
9ſie [*]vnd ſlief bei ír mít gewal
10de voꝛdrukte er die íuncvrow
11en [*]• Und voꝛeínet wart ſeín
12ſele mít ir • Und do er ſie be
13trŭbet ſach | mít ſawer rede
14troſte her ſie [*]• Und czoch czu
15ſeínem vater emoꝛ vnd ſprach
16zu ím • Ním mír die íuncvro=
17we zu eíner houſvrowen • Do
18das erhoꝛte iacob | wenne
19ſeín ſvne waren nícht gegen
20woꝛtig | ſvnder ſie waren be
21kv̆mmert mít dem vihe vf
22der weide • vnd ſweig bis das
23ſie quamen • Aber ous gínk
24emoꝛ ſichems vater das er
25redte mít iacoben • Und ſecht
26ſeín ſvne quamen von dem
27acker • Und do ſie hoꝛten was
28do geſchehen was do wurden
29ſie gar czoꝛníg | doꝛŭmb das
30er eín ſchemlích dínck hette
31gewoꝛcht ín yſrahel | vnd be
32raubt hette irs maítumes
33die tochter herren iacobes [*]
34Und hette eín vnczímlichs
35werck begangen • Und alſo
36redte emoꝛ zu ín • Meínes ł

GENE

1nícht notdurft, sprach iacob [*]. •
2Des eínen bedarf ich, | das ich
3genade vínde vor deínen ougen,
4meín herre [*]. • Und also wider
5karte esau des selben tages <an dem selben wege> hín
6wider [*], | den er kvmen was, ge-
7gen seír. • Und iacob der quam
8gegen sochot • Und bowte do
9eín hous vnd stakte seíne ge-
10czelt [*]<vnd nante der selben stat namen Sochot das ist geczelt> | vnd czoch ín die stat sa-
11lem der sichímíten, • Die do ist
12ín dem lande chanaan. • Noch
13dem do er wider kumen was
14von der stat mesopotamía v̆z
15dem lande syria • Und wonte
16bei der gegnŏt [*]vnd koufte ím
17eín teil eínes ackers, | ín dem er
18gestakt hette die geczelt | von
19den kíndern emor, des vaters sy-
20chen, v̆mb hundert schaf | vnd
21richte do ouf eínen alter • Und
22-35Miniatur: Jakob lässt sich bei Salem nieder
36rufte ouf dem an den starcken

SIS

1got israhels. • XXX • IIII • CAPITULUM
2ous gieng aber dyna, die
3tochter lye, das sie be-
4schowte die vrowen des selben
5landes. • Do die ersach sichem,
6emors euei svn, | der furste des
7selben landes, • Der begond sie
8liep zu haben | vnd czuckte
9sie [*]vnd slief bei ír, mít gewal-
10de vordrukte er die íuncvrow-
11en [*]. • Und voreínet wart seín
12sele mít ir. • Und do er sie be-
13trŭbet sach, | mít suzer rede
14troste her sie [*]. • Und czoch czu
15seínem vater emor vnd sprach
16zu ím: • Ním mír die íuncvro=
17we zu eíner housvrowen! • Do
18das erhorte iacob, | wenne
19seín svne waren nícht gegen
20wortig, | svnder sie waren be-
21kv̆mmert mít dem vihe vf
22der weide, • vnd sweig, bis das
23sie quamen. • Aber ous gínk
24emor, sichems vater, das er
25redte mít iacoben. • Und secht,
26seín svne quamen von dem
27acker • Und do sie horten, was
28do geschehen was, do wurden
29sie gar czorníg, | dorŭmb das
30er eín schemlích dínck hette
31geworcht ín ysrahel | vnd be-
32raubt hette irs maítumes
33die tochter herren iacobes [*]
34Und hette eín vnczímlichs
35werck begangen. • Und also
36redte emor zu ín: • Meínes

Vollilluminiertes Folio mit einer monoszenischen Miniatur in der linken Spalte. Die Miniatur zeigt, wie Jakob in der Stadt Salem betend vor einer Kirche niedergesunken ist. Die Kirche liegt im Zentrum der mittelalterlich dargestellten Stadt. Die Miniatur ist aus der Vogelperspektive gestaltet. Das Bildfeld wird von einem einfachen grünen Rahmen begrenzt. Aus den vier Ecken entsprießen bunt-alternierende Akanthusranken. Die Ranken drängen bis an den oberen und unteren Blattrand und verbinden sich zu Kreisen. In der rechten Spalte wurde eine Initiale nicht ausgeführt. Die Maleranweisung "O" ist erhalten.

Jakob lässt sich bei Salem nieder

Jakob hat sich vor einer Kirche zum Gebet niedergelassen. Die Kirche steht mitten in der mittelalterlich dargestellten Stadt Sichem. Die Figur Jakobs ist übergroß gezeigt.

Die Darstellung der Miniatur entspricht nicht vollkommen dem Bibeltext. Die Versöhnung Jakobs und Esaus gelangt nicht zur Darstellung. Jakob siedelt sich in der Nähe der Stadt Salem an, wo er ein Grundstück kauft und einen Altar errichtet. Vor diesem Altar kniet Jakob in der Miniatur.

Für dieses Folio steht noch keine Beschreibung zur Verfügung.

GENE

1nícht notdurft ſprach iacob [*]
2Des eínen bedarf ich | das ich
3genade vínde voꝛ deínen ougē
4meín herre [*]• Und alſo wider
5karte eſau des ſelben tages hín
6wider [*]| den er kvmen was ge
7gen ſeír • Und iacob der quam
8gegen ſochot • Und bowte do
9eín hous vnd ſtakte ſeíne ge
10czelt [*]| vnd czoch ín die ſtat ſa
11lem der ſichímíten • Die do iſt
12ín dem lande chanaan • Noch
13dem do er wider kumen was
14von der ſtat meſopotamía v̆z
15dem lande ſyria • Und wonte
16bei der gegnŏt [*]vnd koufte ím
17eín teil eínes ackers | ín dem er
18geſtakt hette die geczelt | von
19den kíndern emoꝛ des vaters ſy
20chen v̆mb hundert ſchaf | vnd
21richte do ouf eínen alter • Und
22-35Miniatur: Jakob lässt sich bei Salem nieder
36rufte ouf dem an den ſtarcken

SIS

1got iſrahels • XXX • IIII • ᵐ
2o   us gieng aber dyna die
3tochter lye das ſie be
4ſchowte die vrowen des ſelbē
5landes • Do die erſach ſichem
6emoꝛs euei ſvn | der furſte des
7ſelben landes • Der begond ſie
8liep zu haben | vnd czuckte
9ſie [*]vnd ſlief bei ír mít gewal
10de voꝛdrukte er die íuncvrow
11en [*]• Und voꝛeínet wart ſeín
12ſele mít ir • Und do er ſie be
13trŭbet ſach | mít ſawer rede
14troſte her ſie [*]• Und czoch czu
15ſeínem vater emoꝛ vnd ſprach
16zu ím • Ním mír die íuncvro=
17we zu eíner houſvrowen • Do
18das erhoꝛte iacob | wenne
19ſeín ſvne waren nícht gegen
20woꝛtig | ſvnder ſie waren be
21kv̆mmert mít dem vihe vf
22der weide • vnd ſweig bis das
23ſie quamen • Aber ous gínk
24emoꝛ ſichems vater das er
25redte mít iacoben • Und ſecht
26ſeín ſvne quamen von dem
27acker • Und do ſie hoꝛten was
28do geſchehen was do wurden
29ſie gar czoꝛníg | doꝛŭmb das
30er eín ſchemlích dínck hette
31gewoꝛcht ín yſrahel | vnd be
32raubt hette irs maítumes
33die tochter herren iacobes [*]
34Und hette eín vnczímlichs
35werck begangen • Und alſo
36redte emoꝛ zu ín • Meínes ł

GENE

1nícht notdurft, sprach iacob [*]. •
2Des eínen bedarf ich, | das ich
3genade vínde vor deínen ougen,
4meín herre [*]. • Und also wider
5karte esau des selben tages <an dem selben wege> hín
6wider [*], | den er kvmen was, ge-
7gen seír. • Und iacob der quam
8gegen sochot • Und bowte do
9eín hous vnd stakte seíne ge-
10czelt [*]<vnd nante der selben stat namen Sochot das ist geczelt> | vnd czoch ín die stat sa-
11lem der sichímíten, • Die do ist
12ín dem lande chanaan. • Noch
13dem do er wider kumen was
14von der stat mesopotamía v̆z
15dem lande syria • Und wonte
16bei der gegnŏt [*]vnd koufte ím
17eín teil eínes ackers, | ín dem er
18gestakt hette die geczelt | von
19den kíndern emor, des vaters sy-
20chen, v̆mb hundert schaf | vnd
21richte do ouf eínen alter • Und
22-35Miniatur: Jakob lässt sich bei Salem nieder
36rufte ouf dem an den starcken

SIS

1got israhels. • XXX • IIII • CAPITULUM
2ous gieng aber dyna, die
3tochter lye, das sie be-
4schowte die vrowen des selben
5landes. • Do die ersach sichem,
6emors euei svn, | der furste des
7selben landes, • Der begond sie
8liep zu haben | vnd czuckte
9sie [*]vnd slief bei ír, mít gewal-
10de vordrukte er die íuncvrow-
11en [*]. • Und voreínet wart seín
12sele mít ir. • Und do er sie be-
13trŭbet sach, | mít suzer rede
14troste her sie [*]. • Und czoch czu
15seínem vater emor vnd sprach
16zu ím: • Ním mír die íuncvro=
17we zu eíner housvrowen! • Do
18das erhorte iacob, | wenne
19seín svne waren nícht gegen
20wortig, | svnder sie waren be-
21kv̆mmert mít dem vihe vf
22der weide, • vnd sweig, bis das
23sie quamen. • Aber ous gínk
24emor, sichems vater, das er
25redte mít iacoben. • Und secht,
26seín svne quamen von dem
27acker • Und do sie horten, was
28do geschehen was, do wurden
29sie gar czorníg, | dorŭmb das
30er eín schemlích dínck hette
31geworcht ín ysrahel | vnd be-
32raubt hette irs maítumes
33die tochter herren iacobes [*]
34Und hette eín vnczímlichs
35werck begangen. • Und also
36redte emor zu ín: • Meínes

Vollilluminiertes Folio mit einer monoszenischen Miniatur in der linken Spalte. Die Miniatur zeigt, wie Jakob in der Stadt Salem betend vor einer Kirche niedergesunken ist. Die Kirche liegt im Zentrum der mittelalterlich dargestellten Stadt. Die Miniatur ist aus der Vogelperspektive gestaltet. Das Bildfeld wird von einem einfachen grünen Rahmen begrenzt. Aus den vier Ecken entsprießen bunt-alternierende Akanthusranken. Die Ranken drängen bis an den oberen und unteren Blattrand und verbinden sich zu Kreisen. In der rechten Spalte wurde eine Initiale nicht ausgeführt. Die Maleranweisung "O" ist erhalten.

Jakob lässt sich bei Salem nieder

Jakob hat sich vor einer Kirche zum Gebet niedergelassen. Die Kirche steht mitten in der mittelalterlich dargestellten Stadt Sichem. Die Figur Jakobs ist übergroß gezeigt.

Die Darstellung der Miniatur entspricht nicht vollkommen dem Bibeltext. Die Versöhnung Jakobs und Esaus gelangt nicht zur Darstellung. Jakob siedelt sich in der Nähe der Stadt Salem an, wo er ein Grundstück kauft und einen Altar errichtet. Vor diesem Altar kniet Jakob in der Miniatur.

Für dieses Folio steht noch keine Beschreibung zur Verfügung.
Zitiervorschlag

Die Wenzelsbibel ‒ Digitale Edition und Analyse. Ein Kooperationsprojekt des Fachbereichs Germanistik der Universität Salzburg und der Österreichischen Nationalbibliothek, Version 6.0.0, 2024-11-06. URL: https://edition.onb.ac.at/wenzelsbibel.

Lizenzhinweis

Die Transkriptionen der Wenzelsbibel ist unter CC BY-SA 4.0 verfügbar. Weitere Informationen entnehmen Sie den Lizenzangaben.

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Das Bildmaterial dieser Webseite sind Reproduktionen aus den Sammlungen der Österreichischen Nationalbibliothek.